
22 Juli Neues Oberkirwapaar in Ritzenfeld mit reichlicher Austanzerfahrung
Für Zacharias Hummel aus Pürschläg war es das dritte, für Franka Götz aus Haar schon das vierte Mal, dass sie in Ritzenfeld beim Austanzen des Baums dabei waren. Nach 35 Minuten standen die beiden am Sonntag als neues Oberkirwapaar fest.
Als der Wecker rasselte, hatten die beiden den Blumenstrauß in der Hand. Zum zweiten Mal tanzten Franka und Zacharias den Baum miteinander aus. Er macht eine Lehre zum Zimmermann, sie ist in der Ausbildung zur Friseuse. Zunächst völlig überrascht, freuten sie sich riesig, dass Oberkirwapaar der diesjährigen Ritzenfelder Kirwa zu sein.
Nachdem die Tage zuvor schon der Festplatz hergerichtet worden war, ging es am Samstagmorgen so richtig los. Die Kirwaboum schafften es problemlos – es waren dafür die richtigen Experten am Werk – den Kirwabaum einzuschlagen. Mit einer Länge von knapp 30 Metern war er heuer von Gerhard Meyer aus Pesensricht spendiert worden. Mit dem Traktor ging es dann zum Festplatz. Dort erfolgten die vorbereitenden Arbeiten für das Aufstellen am Nachmittag.
Zahlreiche Helfer unterstützten die Kirwagemeinschaft Ritzenfeld beim Aufstellen, das traditionsgemäß, mit verschieden langen Schwalben, in echter Handarbeit, erfolgte. Die Kommandos kamen, in bewährter Weise, von Zimmermeister Richard Götz. Unterstützung beim Anheben des Baums gab es durch ein ortsansässiges Holztransportunternehmen. Nach ca. zweieinhalb Stunden war es geschafft. Den musikalischen Teil des Abends übernahmen die Moosbüffel.
Dank aufmerksamer Nachtwache blieben unerbetene Baumfrevler fern. Am Sonntagvormittag machten sich die Kirwapaare auf zum Koichlasingen in Augsberg und Ritzenfeld. Den traditionellen Abschluss, als letzte Stärkung vor dem Baumaustanzen, gab es bei den Familien Hüttner und Niebler. Gemeinsam mit den Birgländer Musikanten, die auch später im Zelt aufspielten, zogen die Paare zum Tanzpodium, wo schon zahlreiche Zuschauer warteten. Auffallend waren kreative Darbietungen, die es, während des Austanzens, immer wieder zu bestaunen gab. Der Vorstand der Kirwagemeinschaft Lukas Luber, selbst heuer kein Austänzer, achtete genau auf den Wecker. Nach einer halben Stunde stieg die Spannung. Es gab verschiedene Vermutungen, wer das neue Oberkirwapaar werden könnte. Nach weiteren fünf Minuten rasselte er schließlich
Die Kirwapaare machten es Franka und Zacharias nicht leicht, die Insignien ihrer Würde, Schultertuch, Hut und Bierkrug vom Baum zu holen. Zacharias wurde auch noch von den Kirwaboum in die Luft geworfen. Nach dem Ehrenwalzer zogen alle Paare zum Festzelt, wo weiter gefeiert wurde.
Am Sonntagnachmittag wurde im Zelt Kaffee und Kuchen für einen guten Zweck angeboten. Viele ließen sich das leckere Gebäck schmecken. Der Gesamterlös der Aktion kommt der zurzeit laufenden Innenrenovierung der simultanen Filialkirche in Götzendorf zugute.
Zu einer feuchten Angelegenheit wurde die Ausfahrt der Kirwapaare am Montag. Trotz des Regens bestiegen sie einen Traktor, um spezielle Ziele in Ottmannsfeld und Götzendorf anzusteuern. Dort stärkte man sich nicht nur, sondern sorgte auch dafür, dass es zu einem inneren und äußeren Ausgleich an Flüssigem kam. Gegen Abend besserte sich das Wetter, sogar die Sonne kam heraus. Dies nutzten noch viele zu einem Besuch der Ritzenfelder Kirwa. Wie schon im vergangenen Jahr war Leander Strobel aus Pürschläg bei der Baumverlosung der glückliche Gewinner.
von Norbert Weis