Kirwan, Brauchtum, Feste

Kirwan, Brauchtum und Feste

Brauchtum, Kultur und Heimat gehören zum Leben und damit zur Identität der Menschen. 

Neben den zahlreichen Kirwan und Festen, die Ausdruck unserer gelebten Tradition sind, fördert die Gemeinde Illschwang auch kulturelle Aktivitäten in Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden des Landkreises Amberg-Sulzbach und dem Kreisheimatpfleger.

Kirwan in Illschwang

Die Kirwa gehört in den Dörfern der Oberpfalz und Franken zu den Bräuchen, die besonders sorgfältig gepflegt werden. Mit ihm wird eigentlich die„Kirchweihe“ gefeiert, also der Tag an dem die jeweilige Dorfkirche ursprünglich dem Namenspatron geweiht wurde. Die Trachten, die Rituale, und die Lieder sind dabei von Dorf zu Dorf verschieden und Ausdruck der Dorfidentität. Bei den Vorbereitungen für das Kirwawochenende hilft traditionell die ganze Dorfgemeinschaft mit.

Termine Kirwan
In den Ortsteilen der Gemeinde Illschwang finden zu folgenden Terminen jährlich die Kirwan statt:

  • Illschwang – Sonntag nach Fronleichnam
  • Dietersberg – 1. Wochenende im Juli
  • Ritzenfeld – 3. Sonntag im Juli
  • Aichazandt – Sonntag vor Margareta (20. Juli)
  • Götzendorf – An, oder am Sonntag nach, Magdalena (22. Juli)
  • Pürschläg – 4. Sonntag im Juli

„Wer houd Kirwa? Mir hom Kirwa!“

Rituale einer Oberpfälzer Kirwa

Zu den Ritualen einer Kirwa gehört immer der Kirwabaum, den die „Kirwaboum“ am Freitag aus dem Wald holen, schälen, schmücken und auf dem Festplatz aufstellen. Derweil binden die „Kirwamoila“ großen Kränze für den Kirwabaum. Der Kirwabaum muss zu jeder Zeit gut bewacht werden, damit er nicht beschädigt oder gestohlen wird.

Am Samstag wird nach dem Gottesdienst in der Kirche die Kirwa offiziell eröffnet. Meist gibt es ein Festzelt mit einer Bar und natürlich verschiedenen Schmankerln aus der Gegend.

Sonntags wird nachmittags der Kirwabaum von den Kirwapaaren „ausgetanzt“. Begleitet von Gstanzln in denen erzählt wird, was im Dorf im vergangenen Jahr los war,  tanzen die Paare solange um den Baum bis ein Wecker klingelt, und/oder die Musik zu spielen aufhört. Dabei wird nach jeder Runde ein Blumenstrauß von Paar zu Paar weitergereicht. Oberkirwapaar wird das Paar, das im Moment des Klingelns den Strauß in den Händen hält. Für das Oberkirwapaar hängen am Kirwabaum an einem Querholz z.B. ein Bierkrug für den Boum und ein Schultertuch für das Moidl, die mit einer Leiter heruntergeholt werden müssen. Das Oberkirwapaar hat danach je nach Dorf bestimmte Aufgaben zu erledigen, wie etwa Lose zu verkaufen, Ausflüge oder sogar die Kirwa des Folgejahrs zu organisieren.

Am Montag, dem letzten Kirwatag gibt es abends eine Verlosung, bei der der Kirwabaum der Hauptpreis ist. Traditionell stiftet der Gewinner den Baum dann aber für eine Versteigerung.

Feste

Neben den vielen Vereinsfesten, die das Jahr über im ganzen Gemeindegebiet stattfinden, ist ein besonderes Highlight die Illschwanger Dorfweihnacht, die jedes Jahr am 2. Adventswochenende von den Illschwanger Vereinen organisiert wird. Neben den Ständen, an denen man Besonderheiten aus der Region erwerben kann, tragen Posaunenchor, Schule und Kindergärten mit Musik oder Krippenspiel zum stimmungsvollen Ambiente bei.

Brauchtum – Osterbrunnen

Als es noch keine zentrale Wasserversorgung gab, war gutes Wasser eine besondere Kostbarkeit. Aus dieser Zeit stammt der Brauch, die lebenserhaltenden Quellen im Frühjahr zu schmücken. So entstanden die Osterbrunnen, die meist ab Palmsonntag für ca. drei Wochen prachtvoll dekoriert sind. Ihre Heimat haben sie zwar ursprünglich im Fränkischen, jedoch finden sie im Amberg-Sulzbacher Land immer mehr Liebhaber. In unserer Gemeinde engagieren sich viele Freiwillige für die österliche Gestaltung der Dorfbrunnen in Illschwang und Pesensricht. 

Zu den Osterbrunnen im Landkreis gibt es hier weiterführende Informationen.