
09 Sep. Hopfenzupfen in Illschwang an einem schönen Frühherbsttag 2025
Am Samstagmorgen war das Hopfenfeld in Illschwang noch dicht von Nebel eingehüllt, am Nachmittag beim Hopfenzupfen gab es ein herrliches Wechselspiel zwischen Sonne und Schatten. Ca. 45 Personen waren heuer beim Einbringen der Ernte dabei.
Die Verantwortlichen des Gartenbauvereins Illschwang verlegten, wegen des angekündigten Regens, kurzfristig das Zupfen von Freitag auf Samstag. Die Helferinnen und Helfer konnten sich dann, wie angekündigt, bei schönem Frühherbstwetter an die Arbeit machen. Doch fanden rund 15 Personen weniger den Weg zum Hopfenfeld als in den Jahren zuvor, weil sie für den Samstag schon andere Pläne hatten. Trotzdem war, nach einigen Stunden, das Hopfenfeld abgeerntet. Gezielt blieben einige Reben an den Stangen, um sie bei Führungen präsentieren zu können.
Neben Helfern des Gartenbauvereins kamen die Hopfenzupfer, in diesem Jahr, aus verschiedenen Nachbargemeinden und aus Sulzbach-Rosenberg. Unterstützung bekam der Verein auch von Gästen des Landhotels Weißes Ross, die zurzeit in Illschwang Urlaub machen. Auch Arno Diener, der Bräu des Hopfenbiers, war unter den Teilnehmern.
Er gab den Anwesenden, die noch nicht so oft dabei waren, einige Tipps: “ Ich kann in der Brauerei nur größere Dolden verarbeiten; außerdem sollte der Stängel immer dranbleiben.“ Gegenüber Oberpfalzmedien erinnerte sich Diener, an das Wiederbeleben der Hopfentradition in Illschwang, im Rahmen der Dorferneuerung. „Mit dem damaligen 1.Bürgermeister Karl Burger und Dr. Albert Heinzlmeier von der damaligen Flurbereinigungsdirektion Regensburg hatte ich beste Kontakte.“ Er zeigte sich erfreut, dass er von Anfang an schon den Auftrag hat, jedes Jahr wieder Illschwanger Hopfenbier zu brauen. „Für mich ist es wichtig, dass der Hopfen nicht gespritzt wird und auf direktem Weg in der Brauerei landet,“ merkte er an.
Der 1.Vorsitzende des Gartenbauvereins Illschwang Wolfgang Stowasser informierte über den diesjährigen Ernteertrag: „Es waren 40 Kilogramm der Sorte Perle und neun Kilogramm der Sorte Hersbrucker Spät. Die Menge fiel insgesamt um ca. 25 Prozent geringer aus, als in den letzten Jahren.“ Stowasser hatte auch eine Erklärung: „Schuld daran sind Vögel, welche von den sich emporschlängelnden Reben die Spitze abbeißen.“ Die Dolden kamen in große Säcke und wurden zum nahegelegenen Hopfenmuseum gebracht, am oberen Boden wieder ausgeschüttet, damit sie gut trocknen können.
Erstmals dabei beim Hopfenzupfen waren Brigitte und Manfred Edenharder aus Ursensollen. Jana, die Tochter des 1.Vorsitzenden des Gartenbauvereins, hatte ihren Schwiegereltern zu Weihnachten einen Krug mit Illschwanger Hopfenbier geschenkt. Dies schmeckte den beiden vorzüglich. Jana musste im Laufe des Jahres für Nachschub sorgen. Das Ehepaar entschloss sich, beim Hopfenzupfen mitzumachen. Manfred sprach davon, dass das Abzupfen der Dolden gut für die Motorik der Hände ist. Für beide war das Mithelfen ein tolles Gemeinschaftserlebnis.
Zum zweiten Mal war Geroldine Pirner aus dem Sulzbacher Stadtteil Gallmünz mit dabei. Bei schönem Wetter war sie mit ihrer Freundin Sigrid Weizer- sie hat schon öfter mitgemacht – zum Hopfenfeld geradelt. Sie erzählte Oberpfalzmedien, dass sie aus ihren ersten Erfahrungen von 2024 schon einiges dazugelernt hat und das Zupfen heuer nun schon viel besser klappt. Es mache ihr, generell, großen Spaß, sich aktiv in der Natur zu betätigen. „Man erfährt bei solchen Anlässen, wenn man im Kreis beieinandersitzt, oft so manche Neuigkeit,“ merkte sie an.
Dirk Dresselmann war mit seiner Nachbarin Doris Sörgel, beide aus Haunritz, im Auftrag seiner Frau, welche dort den Laden „Ankes Wohnambiente“ betreibt, nach Illschwang gekommen. Zurzeit finden im Frankenland die Hopfenwochen statt. Der Laden sorgt beim Wirtshaus „Alten Fritz“, ebenfalls in Haunritz, immer zu dieser Zeit, für die entsprechende Dekoration der Gasträume. Die Wirtin vom „Alten Fritz“ hatte vom Hopfenzupfen erfahren, die beiden hatten den Auftrag, geeignetes Material zum Basteln, vor Ort, zu kaufen.
Demnächst stehen in der Region Sulzbach-Rosenberg wieder die Schmankerl Wochen auf dem Programm. Von Bürgermeister Dieter Dehling kam die Anregung, speziell für Illschwang, Führungen durch das Hopfenmuseum und das Hopfenfeld einzubauen. Dies sagte Wolfgang Stowasser spontan dazu.
Nach getaner Arbeit setzten sich die Helferinnen und Helfer in gemütlicher Runde zusammen, um sich eine deftige Brotzeit mit Illschwanger Hopfenbier oder Kaffee und Kuchen schmecken zu lassen. Bräu Arno Diener hatte dazu ein Fass, sowie einige Krüge mit Illschwanger Hopfenbier beigesteuert.
von Norbert Weis