Patrozinium mit Kirwa Markt in Trautmannshofen

Patrozinium mit Kirwa Markt in Trautmannshofen

Alle Festmessen, aus Anlass des Patroziniums der Wallfahrtskirche Mariä Namen in Trautmannshofen, waren sehr gut besucht. Einige Tausend waren auf der angrenzenden Kirwawiese unterwegs, angelockt von etwa 100 Ständen mit einem sehr breiten Warenangebot, unterschiedlichster Art und Weise.

Das Wetter war nicht gerade einladend. Immer wieder gab es kräftige Regengüsse mit starken Windböen, aber auch sonnige Momente. Trotzdem zeigte sich auch heuer wieder, dass das kirchliche und weltliche Angebot, nichts von seiner Ausstrahlungskraft verloren hat.

Die Wallfahrtskirche wurde von den Gebrüdern Dientzenhofer Ende des 17. Jahrhunderts erbaut. Im Innern fällt die reichhaltige barocke Kirchenschmuck auf. Zum Programm des Geschehens gehörte auch heuer wieder eine Kirchenführung mit Thekla Lehmeier, an der über 40 Interessierte teilnahmen.

Das Besondere der Trautmannshofer Kirwa ist der entstandene große Markt. Die Anfänge gehen zurück auf die Zeit, als die Wallfahrten ihren Anfang nahmen. Die Pilger hatten oft einen langen Weg hinter sich. Für sie verkauften damals die „Lebzelter“ Lebkuchen und Met zur Stärkung. Im Laufe der Zeit kamen Brauer, Wirte und Bäcker aus der Umgebung hinzu. Seit mittlerweile über 330 Jahren pilgern die Gläubigen zum Gnadenbild der Unversehrten Mutter Gottes.

Kirchliches und weltliches Geschehen waren auch 2025 untrennbar miteinander verbunden. Bereits am Samstagabend waren über 80 Fußwallfahrer aus dem mittelfränkischen Allersberg in Trautmannshofen, von Pfarrer Gerhard Ehrl, empfangen worden. Auffallend war, dass in diesem Jahr viele junge Leute mit dabei waren. Hin und zurück betrug die Strecke 65 km. Auch heuer gab es, beginnend ab dem 60. Mal, wieder Ehrungen für langjährige Teilnahme. Auch die Fußwallfahrer aus Kirchehrenbach, mit ihrer Bläsergruppe, durften nicht fehlen.

Höhepunkt des Sonntags waren zwei Festgottesdienstes, bei denen der frühere Erzbischof von Bamberg (2002 bis 2022) Ludwig Schick Hauptzelebrant war. Der zuständige Pfarrer aus Lauterhofen Gerhard Ehrl dankte ihm für sein Kommen. Für Schick war es eine Premiere in Trautmannshofen. Beim festlichen Einzug in die Kirche hatte der erimitierte Bischof den Gläubigen den Segen erteilt.

In seiner Predigt freute er sich besonders über die Kinder, die bei der Festmesse dabei waren, was in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich sei. Kindliche Früherziehung, im christlichen Verständnis, sollte mehr an Bedeutung gewinnen. Auf den Anlass bezogen, meinte Schick: „Marienverehrung darf nicht weniger werden.“ Er bedauerte, dass der Glaube immer mehr verschwindet. „Viele haben, in unserer säkularisierten Gesellschaft, Gott immer mehr verloren,“ betonte er. Viele Menschen würden Angst vor der Zukunft haben. „Gerade der neue Papst Leo XIV. will diesbezüglich Hoffnung machen“, sagte Schick. Maria sah er als eine Pilgerin der Hoffnung, für die man sich, im Gebet, wenigstens einmal am Tag Zeit nehmen sollte. Weitere Messen zelebrierten am Sonntag und Montag die Dekane aus Habsberg und Neumarkt Elmar Spöttle und Stefan Wingen, sowie Gerhard Ehrl.

Ca. 100 Stände, mit einem breit gefächerten Angebot, lockten vor allem am Sonntag, die Besucher der Kirwa auf die Festwiese. Beim Marktbetrieb am Montag war die Zahl der Fieranten spürbar geringer. Die Familie Hollweck als Betreiber der Festwiese ist jedes Jahr zuständig, dass viele Standbetreiber nach Trautmannshofen kommen. Mit 100 Anbietern waren es etwas mehr als im vergangenen Jahr. Unter ihnen waren zwei Jubilare: Süßwaren Schmaußer aus Hohenkemnath war zum 50. Mal dabei, Raschid, ein gebürtiger Inder, kam, aus dem oberfränkischen Hof, mit seinen echten Lederwaren, mittlerweile zum 25. Mal nach Trautmannshofen. Die Familie Hollweck freut sich, dass viele Fieranten schon seit Jahren mit dabei sind.

von Norbert Weis