Vor 50 Jahren Renovierung des Marienmarterls in der Siedlung „Am Kuhberg“ in Illschwang

Vor 50 Jahren Renovierung des Marienmarterls in der Siedlung „Am Kuhberg“ in Illschwang

Auf ein Alter von ca. 150 bis 200 Jahre wird ein Marienmarterl geschätzt, welches sich seit dieser Zeit, auf der Flurbezeichnung „Möhlanger“ in Illschwang befindet. Vor 50 Jahren hat Lorenz Geitner für die Renovierung des Marterls gesorgt.

In den letzten Monaten war immer wieder von heimatgeschichtlichen Themen in der Sulzbach-Rosenberger Zeitung zu lesen. Vor diesem Hintergrund sprach Geitner den für die Gemeinde Illschwang zuständigen Berichterstatter der SRZ an, ob dort nicht auch eine Reportage über dieses Marterl erscheinen könnte. Im Gespräch kam dieser darauf, dass es 2025 genau 50 Jahre her ist, als die Renovierung durchgeführt wurde. Dieses Jubiläum ist nun unmittelbarer Anlass für den Bericht.

Im Gespräch mit den Oberpfalzmedien erzählte Lorenz Geitner ausführlich über die Durchführung der Maßnahme vor 50 Jahren. Das Marienmarterl, heute sich im Bereich des Baugebiets „Am Kuhberg“ befindend, hatte in der Zeit des Mittelalters seinen Platz neben einem Teilstück der „Goldener Straße“, welche damals Kaiser Karl IV. als wichtigen Handelsweg zwischen Prag und Nürnberg bauen ließ.

Das Marienmarterl war bei vielen in Vergessenheit geraten. Geitner, damals ein junger Mann, vielen später in der Region als Vorsitzender des Gartenbauvereins Illschwang bestens bekannt, entschloss sich 1975 am Zustand des Marterls Entscheidendes zu verändern. Er erzählte: “ Das christliche Symbol war von Gestrüpp und Büschen völlig zugewachsen. Ich habe zunächst dies alles entfernt und hatte so einen besseren Blick auf das Marterl. Es war auf einem Acker bis zu einer Tiefe von 1,50 Meter eingegraben und von zahlreichen Steinen umgeben. „Im nächsten Schritt mussten diese, in Handarbeit, von mir vom Acker abgeklaubt werden,“ berichtete er weiter. Nach getaner Arbeit kam ein Marienmarterl, mit einer Gesamtlänge von ca. drei Metern und ein Zierrahmen im unteren Bereich zum Vorschein. Mit dem Frontlader seines Bruders setzte er es in das neugegrabene Loch.

Nicht unerwähnt ließ Lorenz Geitner: „Bei der Durchführung der Maßnahme bekam ich damals große Unterstützung vom Baugeschäft Margraf in Illschwang. Es stellte mir ein Sandstrahl- und ein Sprühgerät zur Verfügung. Das Sandstrahlgerät half mir bei der Reinigung. Mit dem anderen Gerät konnte ich das Marterl, welches aus Kalkstein besteht, mit einem Härter übersprühen.“

Im oberen Bereich des Marterls befand sich, vor 50 Jahren, in den Kalkstein eingearbeitet ein altes Muttergottesbild, samt Jesuskind, das auch etwa so alt wie das Marterl selbst, sein dürfte. Die Spuren der Zeit waren daran nicht mehr zu übersehen. Der Maler und frühere Kunsterzieher am Sulzbach-Rosenberger Gymnasium Herbert Warzecha erklärte sich bereit, ein neues Bild zu gestalten. „Die anfallenden Kosten hat meine Mutter Theresia übernommen,“ erzählt Geitner. „Das alte Bild kann bei mir am Geräteschuppen angeschaut werden.“

Bei verschiedenen katholischen Pfarrern war das renovierte Marienmarterl, Zwischenstation bei einer Prozession, entweder bei der ersten oder bei der letzten feierlichen Maiandacht, welche von der Pfarrkirche zum Pfarrzentrum Patrona Bavariae führte. Viele Spaziergänger, Wanderer oder Urlauber im Weißen Ross schauen sich das Marterl gern noch genauer an.

In den Anfangsjahren kümmerte sich Lorenz Geitner mit seiner Mutter um einen sauberen Eindruck im Bereich des Marterls. Seitdem Hubert und Inge Bauer in der Siedlung „Am Kuhberg“ ein Haus gebaut haben, übernehmen beide das Rasenmähen dieser Fläche, die unmittelbar an ihr Grundstück angegrenzt.

von Norbert Weis