18 Nov Öffentlicher Bücherschrank in Illschwang seiner Bestimmung übergeben
Illschwang hält ab sofort auf dem Dorfplatz ein besonderes Angebot für Literaturfreunde bereit. Im Buswartehäuschen befindet sich, seit kurzem, ein Vitrinenschrank, welcher die Gelegenheit bietet, dort eingestellte Bücher auszuleihen oder selbst schon Gelesenes einzustellen.
Kostenlose Lesestoffe in öffentlichen Bücherschränken liegen voll im allgemeinen Trend. Diesem Thema und was dahintersteckt, hatten sich die Oberpfalzmedien in der Freitagausgabe vom 15. November auf der Bayern- und Oberpfalzseite in einem ausführlichen Artikel gewidmet.
Unabhängig von diesem Bericht, gehen Überlegungen, eine solche Möglichkeit auch in Illschwang zu schaffen, schon weiter zurück. Die Idee dazu stammt von Petra Pinzer aus Pesensricht. Sie hatte beobachtet, dass es in vielen Gemeinden im Landkreis Amberg-Sulzbach schon solche öffentlichen Bücherschränke gibt. Sie fand daran Gefallen und stellte sich die Frage, ob dies nicht auch in ihrer Gemeinde möglich wäre. Petra Pinzer selbst ist begeisterte Buchleserin. Als Vorleseoma ist sie in der Kindertagesstätte St. Vitus schon bestens bekannt. Dies bereitet ihr viel Freude.
Seit Ende der Pfingstferien ist sie zusätzlich als Lesepatin in der Illschwanger Grundschule aktiv. Von der Schulleitung wurden Personen gesucht, die bereit sind, regelmäßig den Kindern aus Büchern etwas vorzulesen. Pinzer bekam von dieser Anfrage etwas mit. Sie nahm deshalb Kontakt zu Rektorin Gabi Pirner auf. Schnell war man sich einig und sie konnte als Lesepatin beginnen.
Bei einem der Vorgespräche griff die Pesensrichterin das Thema „Öffentlicher Bücherschrank“ auf. Gabi Pirner, die auch in Illschwang Gemeinderätin ist, fand Gefallen an dieser Idee. In der Junisitzung 2024 stellte sie dem Gremium diese Absicht vor. Die Räte begrüßten, über alle Fraktionen hinweg, dieses Vorhaben.
Bezüglich eines Schranks für die Bücher war Petra Pinzer schob vorher aktiv geworden. In Einsricht war Georg Pickel verstorben. Nach seinem Tod ging die Familie an das Ausräumen des Zimmers. Dort befand sich ein rustikaler Vitrinenschrank. Petra Pinzer hatte von dem Objekt erfahren. Sie nahm Kontakt auf und begutachtete den Schrank. Sie hielt ihn für ihr Vorhaben bestens geeignet. Die Familie Pickel freute sich, dass das edle Stück in Zukunft eine sinnvolle Verwendung finden sollte.
Mit dem 2. Bürgermeister Benjamin Hiltl besprach Gabi Pirner, wo der Schrank aufgestellt werden sollte. Das Buswartehäuschen war für beide ein guter Platz. Nun war der Bauhof mit Gemeindearbeiter Manfred Luber gefordert. Es galt eine Reihe von begleitenden Maßnahmen durchzuführen. Unter anderem musste die Sitzbank umgebaut werden. Orts- und Gemeindepläne fanden außerhalb des Häuschens ihren neuen Platz. Schließlich sorgte Manfred Luber für einen neuen Anstrich.
Willi Pickel transportierte den Vitrinenschrank zum neuen Standort. Matthias Pinzer übernahm Feinarbeiten. Er ersetzte das Schloss und befestigte stattdessen einen Handgriff zum Auf- und Zumachen. Auch bei den Scheiben waren einige Verbesserungen notwendig.
Mit Petra Wagner aus Pesensricht hat Petra Pinzer jemand gefunden, der sich darum kümmert, dass beim Bücherschrank alles seine Ordnung hat. Gemeinsam mit Rektorin Gabi Pirner sorgten die beiden mit ihren Büchern dafür, dass der Schrank schon recht gut gefüllt ist.
Bei einem Ortstermin wurde der öffentliche Bücherschrank offiziell seiner Bestimmung übergeben. Er ist jederzeit zugänglich. Zweiter Bürgermeister Benjamin Hiltl dankte allen, die am Zustandekommen mitgeholfen haben. Er wünschte sich, dass vom neuen Angebot möglichst zahlreich Gebrauch gemacht wird. Den Standort sah er als ideal an. Der Schrank befindet sich zentral in der Ortsmitte und steht im geschützten Bereich.
Die Bücher, welche sich dort befinden oder eingestellt werden, sind für Erwachsene gedacht. Für die Kinder gibt es eine eigene Möglichkeit auf dem Schulgelände. Die Regeln, die sich im Inneren des Schranks, in gedruckter Form, befinden, sollten unbedingt beachtet werden.
von Norbert Weis