24 Feb. „Sag was“ in der Aula der Grundschule Illschwang
Ein Dreimetersprungturm, nach Abschluss der Freibadsanierung, sowie ein „Jugendparlament“, bei dem sie ihre Vorstellungen einbringen können, waren zwei der Wünsche, welche die Teilnehmer, bei der Veranstaltung „Sag was“ in Illschwang vortrugen.
Persönlich eingeladen waren dazu Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Kreisjugendring und der Stelle für Kommunale Jugendarbeit im Landkreis Amberg-Sulzbach.
Sehr zufrieden zeigten sich Bürgermeister Dieter Dehling und Nadine Wagner, Jugendpflegerin des Landkreises, mit der Teilnahme von 37 jungen Leuten. Von Seiten der Gemeinde waren 137 Kinder und Jugendliche eingeladen worden. „Dies ist eine gute Quote“, machten beide gegenüber den Oberpfalzmedien deutlich. Die Aktion „Sag was – Gestalte die Zukunft deiner Heimat!“ war die 16. dieser Art, die bisher in verschiedenen Gemeinden des Landkreises stattgefunden hat.
Bevor es konkret um die Wünsche an den Gemeinderat ging, nutzte Bürgermeister Dehling die Begrüßung, sowohl dem Kreisjugendring, wie auch der Kommunalen Jugendpflege des Landkreises dafür zu danken, dass die Veranstaltung jetzt auch erstmals in Illschwang stattfand. Er freute sich, dass der Gemeinderat zahlreich vertreten war. Sein Dank galt Dagmar Bleisteiner von der Verwaltung für die Vorbereitung der Veranstaltung. Er zeigte sich gespannt, welche neue Ideen vom jungen Publikum kommen.
Sabine Weber übernahm, unterstützt von Nadine Wagner, die Moderation des Abends. Zum Team gehörten auch Christine Frankerl, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings und Simone Turner.
Nachdem die 37 Teilnehmer drei Gruppen gebildet hatten, ging es an die erste konkrete Aufgabe. Es wurde komplett durchgewechselt, damit alle an den Stationen aktiv werden konnten. Es ging um folgende Aufträge: Was ist bei uns gut, was ist noch verbesserungsfähig? Des Weiteren ging es um die Infrastruktur: Was sind schöne, was nicht so schöne Plätze in unserem Dorf? Schließlich ging es um die Frage, was sie in Illschwang tun würden, wenn sie dort König wären.
Danach fanden sich alle Teilnehmer und die Gemeinderäte wieder im Plenum zusammen, um auf einige konkrete Wünsche einzugehen. Bei der Reaktion darauf war vor allem Bürgermeister Dehling gefordert.
Bezüglich des Wunsches nach einem Sprungturm merkte er an, dass sich vor allem diejenigen daran stören könnten, die in Ruhe schwimmen wollen. Die kalkulierten Gesamtkosten von sechs Millionen € für die Sanierung seien für Illschwang ein großer Brocken, schließlich müssen drei Millionen davon selbst getragen werden. Ausdrücklich begrüßt wurde von Dehling der Vorschlag für ein Jugendparlament. Er lobte das Interesse der Teilnehmer. Er versprach, dass sich der Gemeinderat darüber Gedanken machen wird, wie das praktisch umsetzbar ist. Einige der jungen Leute erklärten spontan ihre Bereitschaft, sich diesbezüglich einzubringen.
Der Bau einer größeren Sporthalle sei gegenwärtig nicht realistisch, auch wenn er den Wunsch durchaus verstehen könne. Geäußert wurde sich dahingehend, dass es vor allem am Wochenende bessere Busverbindungen, vor allem am Wochenende geben sollte. Dehling wies auf das Nahverkehrskonzept des Landkreises hin. Er sieht, vor allem aus finanziellen Gründen, keine Möglichkeiten, zusätzliche Buslinien einzurichten. Die Zukunft sieht er beim Rufbuskonzept. Bemängelt wurde von einer Jugendlichen, dass teilweise Busse, die vom HCA-Gymnasium nach Illschwang, laut Fahrplan fahren müssten, nicht im Einsatz sind. Die Gemeinde will dem nachgehen. Schließlich liegt es bei einer neuen Bushaltestelle in Aichazandt, nur mehr am fehlenden Grundstück.
Erfreut nahmen die Teilnehmer die Nachricht von Bürgermeister Dehling zur Kenntnis, dass vom 1. bis 21.April in Illschwang eine mobile Skateanlage aufgebaut wird. Beim Wunsch nach einem Dönerstand will die Gemeinde Gespräche mit der örtlichen Metzgerei führen. Auf den beschrifteten Zetteln stand einige Mal das Wort Supermarkt. Illschwang, so Dehling, hat nach Ansicht möglicher Betreiber, ein zu geringes Einzugsgebiet. Angedacht sei aber eventuell ein sogenannter digitaler Kleinstsupermarkt. Diesbezügliche Gespräche haben in der neugegründeten ILE Oberpfälzer Alb, zu der auch die Gemeinden Birgland, Weigendorf, Neukirchen und Etzelwang gehören, bereits stattgefunden. Ihr Motto lautet: „Gemeinsam mehr bewegen“. Angedacht ist, dass es an zentralen Stellen in verschiedenen Kommunen, auch in Illschwang, eine solche Einkaufsmöglichkeit, rund um die Uhr gibt. Einige der Jugendlichen würden es begrüßen, wenn ein spezieller Treffpunkt für junge Leute zustande käme.
Im Rahmen der Veranstaltung stellten sich die Jugendbeauftragten im Gemeinderat Selina Englhard und Benjamin Hiltl dem jungen Publikum vor. Sie boten ihnen ihre Unterstützung an. Beide waren auch sportlich gefordert. Alle Teilnehmer sollten sich, nach den jeweiligen Schuhgrößen geordnet, in einer Reihe aufstellen. Bei einem Fehler mussten sie Seilspringen. Das Spiel machte Riesenspaß.
Simone Weber und Nadine Wagner versprachen, dass all die von der Jugend geäußerten Wünsche, an die Gemeinde weitergegeben werden und nicht im Sande verlaufen. Am Ende der rund zweieinhalbstündigen Veranstaltung gab es eine Tombola mit attraktiven Preisen. Für das leibliche Wohl war mit veganen Burgern, Semmeln mit warmem Leberkäs, Käse- und Wurstbrötchen, sowie alkoholfreien Getränken bestens gesorgt. Die Schulaula erwies sich als idealer Ort für „Sag was“ in Illschwang.
von Norbert Weis