
24 Juni Sitzung des Gemeinderats Illschwang Juni 2025
2020 wurde die „IG Bahnstrom-so nicht!“ gegründet. Sie befürwortet die Elektrifizierung der Bahn in Nordostbayern, ist aber entschieden gegen Freileitungen. Dies gehe mit Eingriffen in die Landschaft einher, die vermeidbar wären.
Nach einer Pause von fast zwei Jahren, hatte Bürgermeister Dieter Dehling, bei der Junisitzung des Gemeinderats Illschwang im Landhotel Weißes Ross, etwas Neues zu berichten. Die Bezirksregierungen haben ein Raumverträglichkeitsverfahren in die Wege geleitet, um die beste Trassenführung für den Bahnstrom, auf der Strecke zwischen Hof und Regensburg, herauszufinden.
Dehling merkte an, dass es diese Interessengemeinschaft noch gibt, auch wenn lange nichts mehr von ihr zu hören war. Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, die Räte und die Zuhörer über den aktuellen Stand zu informieren.
Der IG gehe es, nach wie vor, vordergründig darum, eine schnellstmögliche Elektrifizierung der nordostbayerischen Bahnstrecken zu erreichen. Dazu hat man ein Alternativkonzept erarbeitet und prüfen lassen, um den Ausbau schneller und ressourcenschonender voranzubringen.
Konkret gehe es um den Bau einer ca. 70 Kilometer langen Freileitung, die von Ottensoos im Nürnberger Land quer durch den Landkreis Amberg-Sulzbach ( in der Gemeinde Illschwang wäre auch der Bereich zwischen Frankenhof und Aichazandt betroffen) bis nach Irrenlohe im Landkreis Schwandorf führen soll. Der alternative Vorschlag der IG sehe eine dezentrale Versorgung aus dem öffentlichen Stromnetz, mit Hilfe von Umrichterwerken vor. Bei der Technischen Universität in Dresden wurde dazu, gemeinsam mit der Bahn, die Erstellung eines Gutachtens in Auftrag gegeben. Dieses habe bestätigt, dass die Alternative grundsätzlich machbar ist. Die Bayernwerk hat darüber hinaus bestätigt, dass das öffentliche Stromnetz ausreichende Kapazitäten dafür bietet, ohne eine Verstärkung des Stromnetzes. Allerdings sagt das Gutachten, so Dehling, auch aus, dass die Kosten für die Alternativlösung höher wären als beim Bau von Freileitungen.
Zu seinen Ausführungen merkte Dieter Dehling abschließend an: „Die verantwortlichen politischen Mandatsträger müssen sich ihrer Verantwortung im Sinne der Umwelt und einer zukunftsgerichteten Bahnelektrifizierung bewusst sein.“
Im weiteren Teil der Gemeinderatssitzung ging es um Bauangelegenheiten. So plant die Firma Prosch in Neuöd den Anbau einer Schreinerei, sowie von einem Verwaltungsgebäude an seine Fertigungshalle im Gewerbegebiet in Neuöd. Die Erstellung der Erweiterung ist in Fertigmodulbauweise geplant. Im Plan vorgesehen ist auch ein Pultdach. Der Gemeinderat hatte keine Einwände.
Um einen Freistellungsantrag ging es bei einer weiteren Baumaßnahme. Dort ist auf einer Teilfläche eines Grundstücks der Bau einer Halle, mit Bürobereich und Unterbringungsmöglichkeit für Maschinen und Fahrzeuge geplant. Die Räte waren einverstanden und stimmten der Weiterleitung an das Landratsamt zu.
Um die isolierte Befreiung von den Vorgaben des Bebauungsplans „Am Weidenberg“ ging es bei der Errichtung einer Stützmauer in der Karl-Burger-Straße in Illschwang. Der Antragsteller plant, direkt an der Grundstücksgrenze, eine knapp einen Meter hohe Naturmauer zu errichten. Die Nachbarn haben bereits zugestimmt. Wie schon in anderen, ähnlich gelagerten Fällen, erteilte das Gremium auch dieses Mal seine Zustimmung.
Der Bürgermeister informierte, dass der Bescheid der Regierung der Oberpfalz über die Gewährung eines Zuschusses in Höhe von 500.000 €, für den neuen Mobilfunkmasten in Bachetsfeld, in der Verwaltung eingegangen ist. Somit bleibt der Gemeinde nur noch ein Eigenanteil von ca. 44.000 €.
von Norbert Weis