20 Paare tanzen in Illschwang den Kirwabaum aus

20 Paare tanzen in Illschwang den Kirwabaum aus

In diesem Jahr stellte die Kirwa in Illschwang die Verantwortlichen, bedingt durch die schlechten Wetterprognosen, vor besondere Herausforderungen.

Angekündigt war eine Gewitter- und Regenfront, vor der, seitens des Wetterdienstes besonders gewarnt wurde. Bereits an Fronleichnam hatte es Niederschläge gegeben. Ab Freitagnachmittag begann es dauerhaft zu regnen. Dies führte auch dazu, dass der Festplatz mit Pfützen übersäht und der Boden schmierig war. Noch hatten die Illschwanger Kirwamatadoren Hoffnung, dass das Programm, in gewohnter Weise, durchgeführt werden konnte.

Dies hoffte man auch für das Baumaufstellen am Samstagnachmittag. Der bewährte Baumaufsteller Richard Götz stand schon bereit, die Schwalben waren hergerichtet. Wettermäßig sah alles recht gut aus. Das Problem war, dass für den Nachmittag in unserer Region schwere Gewitter angekündigt waren. Für das Baumaufstellen musste eine gewisse Zeit eingeplant werden. Die Verantwortlichen standen vor der Frage: „Was passiert, wenn Starkregen beim Aufstellen einsetzt?“ Der 1.Vorstand der Kirwagemeinschaft Philip Sellner stand vor keiner leichten Entscheidung: entweder den Baum in Handarbeit aufzustellen und das Risiko in Kauf zu nehmen, oder die Firma Prosch aus Neuöd mit ihrem Kranwagen um Unterstützung zu bitten. Verantwortungsbewusst, unter Einbeziehung des Sicherheitsaspekts, entschied er sich für die zweite Möglichkeit. Auch wenn einige Burschen und Helfer enttäuscht waren, sah die Mehrheit der Anwesenden dies als richtig an. Es dauerte nicht lang bis der Kran vor Ort war und den Baum an die richtige Stelle am Festplatz brachte. Gegen Abend zog ein schweres Gewitter über Illschwang.

Für die 20 Kirwapaare begann das Festgeschehen bereits an Fronleichnam. Beim Schlemmerfrühschoppen im Landhotel Weißes Ross stärkte man sich für anstrengende Tage. Nach vielen Jahren der Pause ging es erstmals wieder zum Landgasthaus Neuberger, ehe die Paare beim Kirwaauftakt des SV Illschwang auf dem Festgelände eine erste Kostprobe ihrer tänzerischen und gesanglichen Fähigkeiten gaben.

Früh am Samstag machten sich die Burschen und weitere Helfer auf in einen Wald bei Mörswinkel, um den von Hans Baumer gestifteten diesjährigen Kirwabaum einzuschlagen und für das nachmittägliche Aufstellen herzurichten. Das mit 36 Meter Länge gewaltige Kirwawahrzeichen wurde von zwei Kaltblütern aus dem Stall von Stefan Ehbauer, gelenkt von Erwin Meyer, zum Festplatz nach Illschwang gebracht. Am Abend sorgte die Band „Rundumadum“ im Zelt für die richtige Kirwastimmung.

Der Sonntag begann für die Kirwapaare mit dem Besuch des katholischen Festgottesdienstes, der von Pfarrer Johannes Arweck zelebriert wurde. Im engen ökumenischen Miteinander übernahm der evangelische Pfarrer Thomas Schertel die Predigt. Danach machte man sich, aufgeteilt in fünf Gruppen jeweils mit Musikbegleitung, in Illschwang auf zum Koichlasingen. Währenddessen tanzten 26 Mädchen und Buben, die zurzeit die Kindertagesstätte St. Vitus, besuchen, den Baum aus (SRZ berichtete bereits). Gespannt warteten viele Besucher auf das eigentliche Baumaustanzen mit den Kirchenreinbacher Spitzboum. Bei schönstem Wetter drehten die Paare ihre Runden um den Baum. Daran schien auch der Kirwaknecht Freude zu haben, denn erst nach einer dreiviertel Stunde ließ er den Wecker läuten. Zu diesem Zeitpunkt hatten Laura Purrer aus Neuöd und Clemens Gradl aus Breitenbrunn den Blumenstrauß in der Hand. Sie waren so das Oberkirwapaar 2024. Es war für beide das erste Mal, dass sie den Baum mit austanzten. Beide befinden sich gegenwärtig in der Ausbildung. Für die Musik im weiteren Verlauf des Abends sorgten die Birgländer Musikanten.

Am Kirwamontag trafen sich die Senioren nachmittags im Festzelt zu ein paar gemütlichen Stunden. Die Kleinen aus der KITA zeigten noch einmal ihren Auftritt vom Sonntag, der viel Beifall fand. Zum Start in das Abendprogramm zeigten 14 ehemalige Kirwapaare, dass sie von ihrem früheren Können nichts verlernt haben. Es machte ihnen sichtlich Freude, auf dem Tanzpodium die Runden zu drehen. Mitglieder des Froschhax´n Expresses und Franz Niebler, ehemaliger Neuöder mit der Quetschn, sorgten für die Musik. Als der Wecker rasselte, hatten Annika und Daniel Pickel den Blumenstrauß in der Hand. Sehr anstrengend war es für Annika für Manuel Bierkrug und Hut vom Baum zu holen. Da hatte es Manuel bei den Moidl, mit dem Schultertuch, doch wesentlich leichter. Bei Martin Schöner liefen im Vorfeld die organisatorischen Fäden zusammen. Die aktuellen Kirwapaare beobachten genau das Austanzen der Ehemaligen. Vielleicht konnte mancher von ihnen noch etwas lernen. Junge und alte Paare zogen gemeinsam in das Zelt, um bei der Musik des Froschhax´n Expresses weiter kräftig zu tanzen und bis spät in die Nacht zu feiern.

von Norbert Weis