Bockbierfest beim SV Illschwang

Bockbierfest beim SV Illschwang

Bedingt durch die Corona Pandemie dauerte es, bis zum vergangenen Samstag, ehe Hobbo Royer, alias Bruder Barnabas, wieder in seine Mönchskutte schlüpfte, um beim Bockbierfest des SV Illschwang, bestimmte Ereignisse auf die Schippe zu nehmen.

Gemeinsam stießen der 1.SVI-Vorsitzende Martin Luber, Bürgermeister Dieter Dehling, der Ehrenvorsitzende des SVI Norbert Weis, der Vorsitzende des Fördervereins Thomas Dirler mit Bruder Barnabas auf eine bestens gelungene Starkbierrede an. Passend zum Weizenbock und hellem Bock bot die Sportheimküche einen Brotzeitteller, Tartar- und Schinkenbrote, warmen Leberkäs und knusprige Brezen an. Für das leibliche Wohl der vielen Besucher kümmerte sich an diesem Abend die Damengymnastikgruppe des SVI. Für passende musikalische Klänge sorgte Ben Paulus.

In seiner Rede spannte Bruder Barnabas zunächst einen großen Bogen von der Bundes- und der Landespolitik über den Landkreis Amberg-Sulzbach bis zur Gemeinde Illschwang. Dort lagen auch die Schwerpunkte der Ausführungen. In der Hopfengemeinde könne man Idylle erleben, beim Ratschen Neuigkeiten über den Gartenzaun hinweg austauschen. aber auch turbulente Ereignisse erleben. Der Redner forderte die Anwesenden auf, durch reichlichen Zuspruch starken Biers Buße zu tun.

Zunächst ging es um die Dorfweihnacht, die nach einer entbehrungsreichen Abstinenz von zwei Jahren, 2022 wieder stattfinden konnte. Zwei Brüder aus dem Sandäckerweg griffen zur Selbsthilfe ob des immer wiederkehrenden menschlichen Bedürfnisses und kauften sich kurzerhand einen eignen Klowagen. Dieser sollte, in guter Lage aufgestellt, bei der Dorfweihnacht für alle leicht erreichbar sein. Allerdings habe die beim Rathaus aufgebaute Bühne keine reibungslose Einleitung der Schmutzfracht in den naheliegenden Kanal zugelassen. Dieser befand sich im Hinterhof des Rathauses, so dass die Erschließung mit einer acht Meter langen Rohrleitung erfolgen musste. Bruder Barnabas gab dem anwesenden Bürgermeister Dieter Dehling den Rat, dieses Problem ganz auf die Agenda zu setzen.

Im Zusammenhang mit der Dorfweihnacht erinnerte der Redner an eine besondere Begebenheit aus dem Jahr 2019. Damals schnappte sich ein Gast einen Thermotopf mit Feuerzangenbowle und sorgte für die Vernichtung der alkoholischen Restln. Am nächsten Tag erlitt diese Person, bei einem Saunagang einen Kreislaufkollaps, der ihm, auf Anraten seiner Frau, einen dreitägigen Krankenhausaufenthalt einbrachte.

Hobbo Royer wusste davon zu berichten, dass die Illschwanger RK unter die Möbelpacker gegangen ist. Es ging dabei um Mobiliar für eine neue Bleibe. Der Verein wurde im fränkischen Vorra fündig, wobei die Bestuhlung einer aufgelassenen Wirtschaft das besondere Interesse weckte. Mit einem Unimog vollgeladen mit Stühlen, ging es zurück nach Illschwang. Diese befanden sich hoch aufgetürmt auf dem Fahrzeug. Auf einmal habe das Unglück seinen Lauf genommen. Bei einer Unterführung löste die Höhenkontrolle nicht aus. So wurde aus dem Mobiliar Kleinholz.

Corona hatte offensichtlich den SVI.Fußballern geschadet. Sie mussten in die A-Klasse absteigen. „Aber mit dem neuen Trainer,“ so Bruder Barnabas, „gibt es schon einen deutlichen Aufwärtstrend.“ Der Fußballlehrer verstehe es ausgezeichnet, das Sportliche mit dem Geselligen zu verbinden. So setzte er bei der Weihnachtsfeier einen besonderen Reizpunkt, in dem er sehr lange sitzen blieb, während seine Frau bei kalten Temperaturen fast eine Stunde im Auto warten musste. Auch bei einem Trainingslager kamen die gesellschaftlichen Aktivitäten nicht zu kurz.

Auch das Hallenmasters spielte in der Rede eine Rolle. So verpflichtete der SVI im Jahr 2020 die Faschingsgesellschaft Knappnesia zu einem Auftritt in der Krötensee-Sporthalle. Die FG trat dabei auch mit ihrem Gardetanz auf. Zwei Fremdfußballer fühlten sich von den Gardemädchen zum Mitmachen aufgefordert. Beide stiegen über die Bande, zeigten undefinierbare Tanzschritte und schlugen Purzelbäume. Sie hatten jedoch nicht mit dem „selbsternannten Fußballgott“ des SVI gerechnet. Für ihn kam nur eine Schadensbegrenzung in Frage. Er sprang seinerseits selbst über die Bande und blies zum großen Halali. Er schaffte es, beflügelt von mehreren Leichtbieren, wieder für geordnete Verhältnisse zu sorgen.

Mit der Aktion „Kirche und Wirtshaus“ wurde für einen vollen Nägerlsaal gesorgt. Die Wirtsfamilie zeigte sich sehr spendabel, in dem bei diesem Anlass Getränke und saure Bratwürste nichts kosteten. Dies sah der Starkbierredner als eine gute Möglichkeit, den immer mehr zunehmenden Kirchenaustritten wirksam entgegenzutreten.

Bruder Barnabas kam auch auf den diesjährigen Faschingskehraus zu sprechen, bei dem in Amberg der Faschingsprinz „erstochen“ wurde. Dahinter verbarg sich ein CSU-Gemeinderat aus Pürschläg, der bei der zu Ende gegangenen Faschingssaison, gemeinsam mit Prinzessin Theresa I. bei der Narrhalla das Sagen hatte. Der Pädagoge, so Royer, habe dadurch zeigen wollen, dass er durchaus zu höheren berufen sei.

Es gab noch weitere Punkte, die in der Starkbierrede vorkamen. Es sprengt aber den Rahmen eines Zeitungsberichts, um darüber auch noch zu schreiben.

Text und Bilder: Norbert Weis