Fachtagung der Wasserwarte des Landkreises

Fachtagung der Wasserwarte des Landkreises

46 Wasserwarte aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach diskutierten praxisnah über Neuerungen in der Wasserversorgungstechnik. Dazu gaben verschiedene Fachreferenten ihre Erläuterungen.

Zur 12.Fortbildungsveranstaltung für diesen Personenkreis hatte der Nachbarschaftsleiter des Kreises Elmar Halk nach Dietersberg ins Gasthaus Michl eingeladen.

Der 1.Verbandsvorsitzende der Illschwang-Gruppe Bürgermeister Dieter Dehling und sein Wasserwart Ernst Herbst hatten die Veranstaltung mit ausgerichtet. Bei der Vorstellung dieses Wasserzweckverbandes ging Dehling auf die speziellen Eigenschaften ein und dankte den Wasserwarten für ihren Einsatz zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung.

Im Verbandsgebiet werden durchschnittlich 220.000 Kubikmeter Wasser je Jahr aus zwei Brunnen gefördert. Beschäftigt sind dort Ernst Herbst in einer Voll- und Peter Kölbel in einer Teilzeitarbeitsstelle, sowie Josef Hollweck auf geringfügigen Basis.

Ernst Herbst gab Einblicke in die technischen Details der Illschwang Gruppe. Besonders stolz zeigte er sich über eine neue Aktivkohlefilteranlage, die für ca. 550.000 € am Hochbehälter in Pürschläg errichtet worden ist. Diese war notwendig, um sich im Rohwasser befindliche Abbauprodukte aus Pflanzenschutzmitteln vollständig zu entfernen.

Elmar Halk, der auch Wassermeister der Pettenhofener Gruppe ist, informierte über gegenwärtig aktuelle Themen in der Wasserwirtschaft. Vor allem befasste er sich mit Wasserverlusten. „Kostbares Trinkwasser“, so Halk, „darf nicht einfach durch defekte Rohre im Boden versickern.“ Es gebe neben der moralischen Verantwortung der Versorgungsbetriebe auch eine Verpflichtung gegenüber dem Gesetzgeber. „Auf Grund des Klimawandels brauchen wir ein dichtes Wasserleitungsnetz, um auch abgelegene Anschlussnehmer zuverlässig mit Wasser versorgen zu können,“ führte er weiter aus.

Für diese Mammutaufgabe würden die ländlichen Wasserversorger finanzielle Zuwendungen vom Freistaat Bayern benötigen. Zudem könne mit geringeren Wasserverlusten ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden. „Die Kommunen und Zweckverbände brauchen Planungssicherheit für notwendige Investitionen,“ ergänzte Halk. Er sprach auch die Gefahren an, welche von Brauchwasseranlagen ausgehen. Das Sammeln von Regenwasser sei sinnvoll, aber die wenigsten Zisternenbetreiber wissen, dass eine Brauchwasseranlage gegenüber dem Gesundheitsamt und den Wasserversorgern meldepflichtig ist. Brauchwasserleitungen müssen strikt getrennt von der Hausinstallation verlegt werden, da es sonst bei Vermischung zu Verkeimungen kommen kann.

Michael Dobler vom Gesundheitsamt Amberg-Sulzbach informierte die Anwesenden über den Fragebogen „Organisation und Betrieb“, welcher in Kurze von den Wasserversorgern auszufüllen ist. Weiteres Thema der Tagung war das Thema „Wasserzählerwechsel hygienisch sicher und fachgerecht“. Eigentlich sollte der Zugang zum Wasserzähler an der Einbaustelle frei und trocken sein. Oft jedoch sind diese schwer erreichbar. Die digitale Technik hält auch Einzug bei der Wasserversorgung. Dazu wurde eine mobile Wartungssoftware, mit dem Namen „Tablano“ vorgestellt.

Nach Abschluss von Wartungsarbeiten wird der Vorgang automatisch archiviert. Die gesammelten Daten können später zur Auswertung oder Beweissicherung verwendet werden. Die Firma Locatec hat sich auf punktgenaue Leckortung bei undichten Wasserleitungen spezialisiert. Oliver Neukamm erklärte, welche Techniken heutzutage bei unterschiedlichen Rohrmaterialien zum Einsatz kommen. Bei Wasserleitungen aus Kunststoff sei eine Lokalisierung nur schwer möglich. Neukamm stellte bei der Tagung mit seinem Partner, Herrn Schütte eine eigens gebaute Maschine für die Neuverlegung von Trinkwasserhausanschlüssen vor.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Besichtigung der neu errichteten Anlage beim Hochbehälter nahe Pürschläg.

Text und Bild Norbert Weis