16 Nov Feierstunde zum Volkstrauertag in Illschwang
Durchsetzung des Willens mit Gewalt, Nutzung von Angst statt Argumenten, Ersatz der Ehrfurcht vor dem Leben durch die Anbetung einer Ideologie, sowie Tote statt Leben sind Punkte, die Herrscher für die Rechtfertigung von Kriegen verwenden.
Dies betonte der 2.Bürgermeister der Gemeinde Illschwang Benjamin Hiltl bei seiner Ansprache zur Feier des Volkstrauertags. Er erinnerte daran, dass vor genau 100 Jahren ein Gedenktag für die Toten des1.Weltkriegs stattfand. Hiltl stellte die Frage, was sich eigentlich bis heute geändert hat. Gleich geblieben sei die Tatsache, dass Verantwortliche von Kriegen selten zur Rechenschaft gezogen werden. Das Innehalten sah er am Volkstrauertag sehr wichtig an, um den Menschen vor Augen zu führen, wie sich unsere Welt ein Jahrhundert nach den Schüssen im ersten Weltkrieg darstellt. Als Beispiele für den Unfrieden nannte Hiltl den Krieg in der Ukraine, der seit Jahren anhaltende Bürgerkrieg in Syrien, sowie die militärischen Eskalationen im Gazastreifen. Die Zahl der Opfer sei unüberschaubar. Jeder einzelne Tote habe eine Familie, die um ihn trauert. Dieser persönliche Schmerz mache uns die Tragweite dieser Gedenkfeier bewusst. „Auch wenn Deutschland nicht aktuell an der Front kämpft, spüren wir gegenwärtig alle die Auswirkungen des Wirtschaftskriegs,“ machte Hiltl deutlich. Stark machte sich der 2.Bürgermeister für den Erhalt der Demokratie. „In einer Zeitenwende geht es darum unsere Werte mehr denn je zu vertreten und zu verteidigen.“ Die Gedenkfeier ist für ihn ein zeitgemäßes Zeichen für das Gute und gegen das Böse zu setzen.
Der 1.Vorsitzende der SRK Illschwang Fritz Falk dankte dem Posaunenchor unter der Leitung von Martin Schmidt und dem evangelischen Kirchenchor, geleitet von Julia Schmidt für die musikalische Mitgestaltung der Feierstunde. Sein Dank galt den Familien, die sich das Jahr über um die Pflege der Kriegerdenkmäler kümmern. Die Fahnenabordnungen der Gemeinde hatten Aufstellung genommen, die SRK Illschwang stellte eine Ehrenwache. Zu den Klängen des Liedes vom guten Kameraden legten Fritz Falk und Benjamin Hiltl an beiden Denkmälern einen Kranz nieder. Dazu gab es drei Schuss Ehrensalut. In den Gottesdiensten standen bei Pfarrer Thomas Schertel in der evangelischen Kirchgemeinde, sowie bei Pfarrvikar Pater Praveen in der katholischen Pfarrei Gedanken zum Volkstrauertag im Mittelpunkt.
Text und Bilder: Norbert Weis