27 Mai Freundschaftsbegegnung zwischen St. Piat und Illschwang
Seit 1987 wird die Freundschaft zwischen dem französischen St.Piat und Illschwang gepflegt. Alle zwei Jahre fuhren entweder die Franzosen nach Illschwang oder die Illschwanger nach Frankreich. Das viertägige Treffen findet immer von Christi Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag statt. Letztmals waren die Illschwanger 2018 in St.Piat. Einen Einschnitt in diesen Turnus gab es, bedingt durch die Corona Pandemie. Aus diesem Grund konnten 2020 und 2022 keine Treffen stattfinden. Fest entschlossen die Freundschaft fortzuführen organisierten die Illschwanger einen Besuch der französischen Freunde für 2023. Letzte Woche war es nun wieder soweit. 24 Personen aus St.Piat und zwei Busfahrer wurden, an Christi Himmelfahrt, von ihren Gastgebern im Sportheim des SVI begrüßt.
Im Vergleich zu den letzten Treffen waren es weniger Teilnehmer, die mit dabei waren. Als Hauptgründe sahen die beiden Hauptorganisatoren Georg Graf auf deutscher und Francoise Simmonet auf französischer Seite den verloren gegangenen Zeitrhythmus, das zunehmende Alter derer, die dabei sind, sowie berufliche und familiäre Gründe. Nach der Ankunft auf dem Sportgelände, ließen sich die Gäste aus St.Piat einen vorbereiteten Imbiss schmecken. Es folgte die Quartierverteilung. Den Donnerstagabend verbrachten die Franzosen mit ihren Gastgeberfamilien. Auf dem Programm für Freitag stand eine Fahrt nach Regensburg, die von Horst Kohler bestens organisiert worden war. Bei einer Stadtrundfahrt bekam jeder der Gäste aus St.Piat einen Kopfhörer, auf dem ihnen die Besonderheiten der Stadt auf Französisch erklärt wurden. Sie waren dort mit einer Bimmelbahn unterwegs. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gab es die Gelegenheit, sich individuell umzusehen. Abends gingen die Familien teilweise zusammen; es gab viel Gesprächsstoff.
Etwas Neues und Besonderes hatten sich die Illschwanger für den Samstag einfallen lassen. Bei idealem Wanderwetter ging es auf die Hainsburg, wo sie bei der Teufelskanzel, der Osterhöhle oder dem Calmusfelsen einen Einblick in die Geschichte des Ortes vermittelt bekamen. Zum Abschluss dieses Programmpunktes gab es in der Nähe der Kreuzigungsgruppe ein gemeinsames Picknick. Im Hopfenmuseum gab es eine Kostprobe Illschwanger Biers. Am Samstag trafen sich Deutsche und Franzosen zum Festabend im Sportheim. Dazu konnte Hauptorganisator Georg Graf auch Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Dieter Dehling, sowie die Leiterin der Volkshochschule Amberg-Sulzbach Claudia Mai begrüßen. Sie kümmert sich, in einer Arbeitsgemeinschaft beim Landratsamt, gemeinsam mit Christine Hollederer, Regina Wolfohr und Nadine Wastl, um alle Aktivitäten zur Pflege der deutsch-französischen Beziehungen, die auf Landkreisebene stattfinden. Als Dolmetscherin war Lena Forsthofer mit dabei. Landrat Richard Reisinger betonte, dass für ihn die Freundschaft zwischen St.Piat und Illschwang sehr wichtig ist. Er äußerte die Hoffnung, dass diese auch in den nächsten Jahren weiter gepflegt wird. Bürgermeister Dieter Dehling freute sich, dass das Treffen, nach Corona, wieder stattfand. Sehr positiv bewertete Dehling die Wanderung auf der Hainsburg. Er wünschte den Gästen für Sonntag eine gute Heimfahrt. Francoise Simmonet, seit Jahren mit ihrem Mann Philipp Hauptorganisatorin, seitens St.Piat, bedankte sich für eine überaus gelungene Begegnung. Auch für sie war die Wanderung auf die Hainsburg etwas Besonderes. Sie freue sich schon auf das nächste Treffen 2025 in Frankreich. Als Gastgeschenk gab es spezielle Brotzeitbretter mit dem Motiv der Kathedrale von Chartres. Außerdem bekamen die Illschwanger eine individuell angefertigte Wetterstation überreicht. Georg Graf übergab, gemeinsam mit Mitorganisator Erich Renner, an die Franzosen ein Fass Bier und einen prall gefüllten Brotzeitkorb. Am Sonntagmorgen verabschiedeten sich die Illschwanger auf dem Festplatz von ihren Gästen, die dann die Heimreise antraten. Die deutschen Gastgeber besuchten danach den Frühschoppen im Festzelt, aus Anlass des Doppeljubiläums von SKK und RK Illschwang.
Odyssee auf der Heimfahrt nach St. Piat
Gut gelaunt begann die Fahrt. Doch was dann unterwegs passierte, wird den Franzosen unvergessen bleiben. Den Gästen aus St.Piat wurde dabei viel abverlangt. Schon bei Schwenderöd gab es kurz vor der Auffahrt zur Autobahn in Richtung Nürnberg die erste Panne. Der Keilriemen am Bus war gerissen. Eine Fachfirma wurde verständigt, welche an Ort und Stelle den Schaden behob. Die Fahrt konnte fortgesetzt werden. Doch es ging nicht sehr weit. Ein Stück vor Nürnberg ging es wieder nicht weiter. Es handelte sich um einen Defekt, der eine größere Reparatur erforderlich machte. Zu diesem Zweck musste der Bus abgeschleppt und in eine Fachwerkstatt nach Nürnberg gebracht werden. Es zeichnete sich schnell ab, dass an eine Heimkehr nach St. Piat am Sonntag nicht mehr zu denken war. Inzwischen war der französische Reiseveranstalter aktiv geworden und hatte Quartiere für die Übernachtung gebucht. Erst am Montagmorgen konnte mit der Reparatur begonnen werden. Bevor es um 14.30 Uhr von Nürnberg aus weiter ging, nutzten einige die Gelegenheit sich in der Stadt genauer umzuschauen. Doch aller schlechten Dinge waren drei. Die nächste Panne gab es bei Saarbrücken. Der Reiseveranstalter hatte inzwischen einen zweiten Bus in Richtung Deutschland auf den Weg geschickt, um gegebenenfalls die Passagiere aufnehmen zu können. Mit vereinten Kräften ging es von Saarbrücken aus dann doch weiter. Es war Dienstagmorgen um 4.45 Uhr als endlich St.Piat wieder erreicht war. Bei normalen Fahrtverlauf wären die Franzosen spätestens am Sonntag um 22 Uhr zu Hause gewesen.
Text und Bild: Norbert Weis