Fußwallfahrt der kath. Pfarrei Illschwang nach Gößweinstein

Fußwallfahrt der kath. Pfarrei Illschwang nach Gößweinstein

Es ist ein Alleinstellungsmerkmal für die katholische Pfarrei Illschwang in der Region. Jedes Jahr am Samstag vor dem Dreifaltigkeitssonntag pilgern die Gläubigen nach Gößweinstein, wobei sie die 60 km lange Strecke, an einem Tag, zu Fuß bewältigen.

Das Leitthema der Wallfahrt, den Bibelspruch „Herr, wohin sollen wir gehen?“, hatte die Wallfahrtsführerin Cornelia Dürgner von Gößweinstein übernommen. Früh um 2 Uhr machten sich 21 Pilger vom Pfarrzentrum Patrona Bavariae aus auf den Weg. Die Wetterverhältnisse hätten nicht besser sein können. Erstes Etappenziel war Kirchenreinbach, wo gefrühstückt wurde. Weil das Wirtshaus dieses Jahr, zu dieser morgendlichen Stunde, geschlossen war, lieferte Stefan Neudecker die Zutaten mit seinem PKW an Ort und Stelle. Gestärkt ging es weiter über Finstermühle (Brotzeitpause) zur Mittagsrast im Veldensteiner Forst. Dort versorgten Mitglieder der RK Illschwang, wie schon seit Jahren, die Wallfahrer mit einem köstlichen Surbraten. Schließlich ging es noch über Kirchenbirkig dem Ziel der Basilika in Gößweinstein entgegen. An den verschiedenen Stationen kamen noch weitere Pilger hinzu, dass es am Endpunkt 44 Personen waren. Ältester Teilnehmer war Herbert Vinzens mit 78 Jahren. Für den 12-jährigen Aloys Riederer war es, als Jüngstem, eine Premiere. Das Begleitfahrzeug der Schreinerei Englhard, zum Transport des Gepäcks, wurde von Josef Langer gefahren. Herbert Dürgner, vorher 15 Jahre mit dem Fahrzeug unterwegs, hatte die Aufgabe abgegeben. Der Zeitplan konnte, nahezu exakt eingehalten werden. Zu den Klängen der Blaskapelle aus Steinfeld zogen die Illschwanger Fußwallfahrer in das Gotteshaus ein. Nach dem Festgottesdienst ging es mit dem Bus zurück nach Illschwang. Am Dreifaltigkeitsmarterl wurden die Teilnehmer von den Fahnenabordnungen der Gemeinde, sowie Gläubigen aus der Pfarrei in Empfang genommen. Mit Dekan Elmar Spöttle, der Pfarrer Johannes Arweck vertrat, erfolgte der feierliche Einzug in die Pfarrkirche St. Vitus. Spöttle zeigte sich beeindruckt, was die Pfarrei Illschwang mit der alljährlichen Fußwallfahrt auf die Beine stellt. Er dankte allen, die zum Gelingen beigetragen hatten. Auch heuer standen wieder besondere Ehrungen an. Mittlerweile zum 25.Mal war Inge Gerlach mit dabei. Sie bekam eine spezielle Urkunde überreicht. Die Wallfahrtsführerin Cornelia Dürgner war heuer selbst unter den Geehrten. Für sie gab es einen Rosenkranz und ein Bronzekreuz. Auf die gleiche Zahl, 20. Wallfahrt, kommt auch Karl Burger. Er war nachts mit den anderen Pilgern aufgebrochen, musste aber aus gesundheitlichen Gründen die Wallfahrt vorzeitig beenden. Rosenkranz und Bronzekreuz werden ihm nachgereicht. Mit dem feierlichen Schlusssegen und dem Tedeum endete die Wallfahrt.

Gespräch mit der Wallfahrtsführerin Cornelia Dürgner, die selbst zu den Geehrten gehörte

Die Oberpfalzmedien nutzten die Gelegenheit, mit ihr, am Tag nach der Wallfahrt ein Gespräch zu führen. Obwohl noch jung an Jahren, wurde sie heuer für ihre 20.Teilnahme geehrt. 2016 hatte sie von ihrem Vater das Amt der Wallfahrtsführerin übernommen. „Die Vorfreude auf den Tag der Fußwallfahrt ist riesig, aber es ist auch Schade, wenn alles wieder vorbei ist,“ äußerte sie sich in dem Gespräch. Bisher habe sie kein einziges Mal gefehlt. Während der Coronazeit war sie mit einem harten Kern von Pilgern, in den Jahren 2020 und 2021, nach Gößweinstein unterwegs. Es war heuer das 38.Mal, seit die Fußwallfahrt, vor allem durch Georg Wehrl, im Jahr 1985 wiederbelebt wurde. Mit acht Jahren, so erzählte Cornelia, sei sie erstmals mit dabei gewesen. Am Anfang waren es kürzere Strecken, welche sie zu Fuß bewältigte. Im Laufe der Jahre konnte sie ihr Pensum steigern, bis sie die 60 Kilometer komplett schaffte. Von Anfang an habe sie das Gemeinschaftsgefühl einer Wallfahrt genossen. Stark mitgeprägt sei sie auch durch die christliche Einstellung der Eltern worden. Nach dem Tod von Initiator Georg Wehrl habe ihr Vater das Amt des Wallfahrtsführers übernommen. Sie habe dabei in der Familie mitbekommen, was alles mit der Organisation eines solchen Vorhabens verbunden ist. Schließlich übernahm Cornelia im Jahr 2016, von ihrem Vater, das Amt der Wallfahrtsführerin. In den folgenden Jahren habe sie, im Verlauf einige neue Akzente gesetzt. Zugute kam ihr dabei in den Jahren 2018 und 2019 das christliche Orientierungsjahr in Eichstätt. Dabei reifte in ihr der Entschluss eine Ausbildung zur Gemeindereferentin zu beginnen. Von 2012 bis 2018 war sie als Werkzeugmacherin bei der Firma Siemens in Amberg tätig gewesen. Um im neuen Beruf tätig zu werden, war von 2019 bis 2022 ein religionspädagogisches Studium erforderlich. Seit September 2022 ist sie in Friedrichshafen am Bodensee in der praktischen Ausbildungsphase. Die letzten vier Jahren, so Cornelia, seien für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit von großer Wichtigkeit gewesen. So habe sie auch gelernt, in Bezug auf die Wallfahrt, neue Impulse zu setzen. Abschließend betonte Cornelia: „Wallfahrt soll, trotz aller körperlichen Anstrengung, Spaß machen und so zu weiteren Teilnahmen motivieren.“

Text und Bild: Norbert Weis