25 Sep Gemeinderatssitzung Illschwang September 2023
Gemeinderat Illschwang befürwortet Neubauten vom Einfamilienhaus bis zum Mobilfunkmast
Das Thema Bauen dominierte in Illschwang die erste Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause. Einige Projekte lieferten Gesprächsstoff, und eines kassierte sogar drei Nein-Stimmen.
Den Gemeinderat Illschwang beschäftigten in seiner September-Sitzung die Pläne für ein Einfamilienhaus mit Satteldach in der Gemarkung Augsberg. Aufhorchen ließ dabei der Hinweis, dass für das Abwasser ein Hebewerk nötig werde, und darüber müsse eine Sondervereinbarung mit der Gemeinde getroffen werden. Bürgermeister Dieter Dehling versicherte den Gemeinderäten, dass dem Bauherrn die infrastrukturellen Gegebenheiten bewusst seien. Den Vorschlag eines Gemeinderats, wenn schon die Straße aufgerissen werde, dort auch gleich ein Stromkabel für die Straßenbeleuchtung zu verlegen, werde er prüfen. Einstimmig wurde der Bauantrag befürwortet.
Gleiches gilt für den Bau eines 40 Meter hohen Schleuderbetonmasts mit zwei Plattformen und Fundamenten für Systemtechnik. Der Bauherr, die Bayerische Mobilfunk GmbH, verfüge nach eigenen Angaben über langfristige Verträge mit Mobilfunkanbietern, sagte Bürgermeister Dehling. Keine Diskussionen löste der Bauantrag für eine Lager- und Maschinenhalle in Ödputzberg aus. Auch dafür gab es das Ja der Gemeinde einstimmig.
Die meisten Wortmeldungen gab es zum Antrag auf eine isolierte Befreiung von den Vorgaben eines Bebauungsplans, der ausschließlich Natursteinmauern bis zu einer Höhe von einem Meter erlaubt. Ein Bauherr will stattdessen sogenannte L-Stützwinkel verbauen. Solche Ausnahmen für Eigentümer von Hanggrundstücken habe der Gemeinderat bisher immer zugelassen, erklärten einige Redner. Elke Pirner (SPD) wandte ein, dass die besagte Mauer schon stehe, Anträge aber vor dem Bau gestellt werden müssten. „Wir sollten künftig bei Bebauungsplänen die Topographie besser berücksichtigen und Geländeauffüllungen dadurch praktikabler machen“, schlug Henner Wasmuth von der Fraktion CSU und Bürgervereinigung vor. Das Pro und Kontra wogte hin und her. Selina Donhauser (CSU-BV) hielt es für maßgeblich wichtig, dass die Nachbarn zugestimmt hatten. Bei drei Gegenstimmen wurde der Antrag schließlich genehmigt. Die Diskussion über einen weiteren Antrag, statt der Natursteine die besagten L-Stützwinkel verwenden zu dürfen, ebbte schnell ab. „Was macht eine Gemeinde auf dem Land aus? Leben und leben lassen! Sollen sie alle mit ihren Stützmauern glücklich werden“, meinte Henner Wasmuth. Gegenstimmen gab es dieses Mal nicht.
Seit fünf Jahren liegt ein Konzept für die Sanierung des Freibads in Illschwang in der Schublade bereit, doch bisher ist die Gemeinde bei Förderanträgen nicht zum Zug gekommen. Jetzt hat der Bund im Haushalt 2023 wieder einen Topf mit 400 Millionen Euro gefüllt, aus dem Projekte in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur bezuschusst werden. „Wir wollen uns dieses Jahr mit einem aktualisierten Konzept erneut bewerben“, kündigte Bürgermeister Dehling an. Die vorläufig kalkulierten Kosten betragen 5,28 Millionen Euro. Das Bundesprogramm stelle eine Förderung mit 45 Prozent in Aussicht, die vom Freistaat auf insgesamt 55 bis 58 Prozent aufgestockt werde. Die Bewerbung wurde von den Gemeinderäten einstimmig befürwortet.
Das Thema Freibad kam auch im Tagesordnungspunkt Verschiedenes zur Sprache. Auf die Frage, ob es denn schon einen neuen Pächter für den Kiosk gebe, kam ein „Nein“ vom Bürgermeister – man sei noch auf der Suche.
Text Martin Franitza
Bild Stephan Böhm