Hackschnitzelheizung für Hermannsberg

Hackschnitzelheizung für Hermannsberg

Ein Großteil der Haushalte in Hermannsberg wird in Zukunft ihre Energie von einer Hackschnitzelheizung erhalten, die im alten Stallgebäude des Bartlbauernhofs entstanden ist. Der 1.Bürgermeister Dieter Dehling informierte sich vor Ort.                  

Christian und Marion Graf betreiben die Anlage als MC-Graf Energie GbR. Nachdem die beiden vor einigen Jahren ihren Kuhstall an den Ortsrand in Richtung Ammerthal ausgesiedelt hatten, standen die Räume auf dem Bauernhof leer. Es entstand der Gedanke, dort eine neue Heizanlage einzubauen, die mit Hackschnitzeln betrieben wird. Bisher wurde mit Holzscheiten geheizt. Wie Christian erzählte, waren früher mehrere intensive Arbeitsgänge erforderlich, um entsprechendes Brennmaterial zur Verfügung zu haben. Dies war auch einer der Gründe, die sie zum Umdenken in Bezug auf eine zukunftsorientierte Heizart bewegte. Im eigenen Wald steht dafür genug Holz zur Verfügung. Die Pläne wurden immer konkreter, bis es zur Umsetzung der Maßnahme kam. Christian und Marion wollen auch einen Beitrag zur Wertschöpfung mit nachwachsenden, regionalen Hackschnitzeln und einen Beitrag zur Senkung der CO2-Belastung leisten.

Im alten Kuhstall bilden nun ein Heizkessel mit einer Leistung von 180 KW, zwei Pufferspeicher mit jeweils 3000 Litern, ein Bunker für die Hackschnitzel, sowie ein Leitungssystem mit verschiedenen Pumpen das Zentrum der neuen Heizung. Die Hermannsberger, die weitgehend noch mit Öl heizten, wurden auf das geplante Vorhaben aufmerksam und zeigten Interesse an einem Anschluss. Dies bedeutete, dass das Leistungsvermögen des Kessels, der ursprünglich auf 150 KW ausgelegt war, auf 180 KW erweitert werden musste. Erforderlich, um alle Interessenten anzuschließen, war ein Rohrleitungssystem mit einer Gesamtlänge von ca. 450 Metern. Die Gräben konnten weitgehend im öffentlichen Grund gezogen werden. Mitverlegte Leerrohre bieten die Möglichkeit, dass dort später einmal Glasfaserkabel für einen Breitbandausbau verlegt werden können. Die Heizanlage wird von einem Steuergerät, das sich am Heizkessel befindet, zentral geregelt. Bei jedem angeschlossenen Haushalt gibt es eine Übergabestation und einen eigenen Pufferspeicher. An der baulichen Umsetzung der Maßnahme waren die Firmen Heizung Spies aus Hohenburg, Elektro Besenreuter aus Hermannsberg, Erdarbeiten Bagger Baumer aus Ammerthal und die Enerpipe GmbH beteiligt. Zuschüsse für das Vorhaben gibt es von der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft) und der KfW-Bank, Der 1.Bürgermeister Dieter Dehling begrüßte das Projekt und lobte den gezeigten Unternehmungsgeist der Betreiber. In der Gemeinde Illschwang, so Dehling, sind in den letzten Jahren in verschiedenen Ortschaften und in Neubaugebieten solche Heizwerke entstanden.

Bild und Text von Norbert Weis