Innenrenovierung der simultanen Filialkirche in Götzendorf

Innenrenovierung der simultanen Filialkirche in Götzendorf

2014 gab es erste Überlegungen der simultanen Kirchenverwaltung, etwas gegen den sich verschlechternden Mauerzustand in der Filialkirche in Götzendorf zu unternehmen. 11 Jahre später, kann die Maßnahme endlich durchgeführt werden.

„Es war über Jahre ein ständiges Hin und Her zwischen der evangelischen Landeskirche auf der einen und der Diözese Eichstätt, wie auch dem Landesamt für Denkmalpflege, ehe es nun endlich grünes Licht gab.“ Dies hob der zuständige Illschwanger evangelische Pfarrer Thomas Schertel, gegenwärtig Vorsitzender der simultanen Kirchenverwaltung in Götzendorf, bei einem Gespräch mit den Oberpfalzmedien hervor. Daran nahmen auch der katholische Pfarrer Johannes Arweck und die zuständige Architektin Petra Hofmann aus Högen teil. Schertel ergänzte: „Alle Beteiligten waren völlig überrascht, als es bei einem Besuch von verantwortlichen Bauberatern in Götzendorf vor ein paar Wochen hieß: Morgen kann es eigentlich losgehen.“

Die, unter Denkmalschutz stehende, Filialkirche St. Magdalena wird von beiden Illschwanger Kirchengemeinden regelmäßig für Gottesdienste und Messfeiern genutzt. Der Gesamtzustand des Innenbereichs hatte sich, durch die Feuchtigkeit, immer mehr verschlechtert. Umso erfreuter war man über die Nachricht, dass es jetzt endlich losgehen kann.

In letzter Zeit waren zahlreiche Helfer aus dem Filialsprengel Götzendorf und Augsberg in besonderer Weise gefordert. Zunächst war es ihre Hauptaufgabe, die Kirchenbänke auszubauen. Diese waren ganz festmontiert, so bedurfte es gewaltiger Anstrengungen, sie freizubekommen. Solange die Arbeiten laufen, sind sie in Götzendorf eingelagert. Der Hauptaltar, sowie die Empore samt Orgel, die Kanzel und der Taufstein wurden eingehaust, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Helmut Kopp und Reinhard Lutter waren die Kapos vor Ort, welche die Arbeiten einteilten, Freiwillige suchten, aber auch selbst kräftig mit anpackten. Beide werden auch, im weiteren Fortgang der Arbeiten, erste Ansprechpartner sein. Architektin Petra Hofmann machte beim Gespräch klar, dass alle Maßnahmen mit ihr abgesprochen wurden und auch in Zukunft werden. Sie lobte allgemein das Engagement der Helfer. „Alle sind froh, dass es endlich losgeht.“

Ursprünglich, so Pfarrer Schertel, hatte die simultane Kirchenverwaltung, nur einen Innenanstrich geplant. Dies war den kirchlichen Baufachleuten nicht ausreichend. 2015 erhielt Petra Hofmann, die als Architektin eine Expertin für Denkmalschutz ist, den offiziellen Auftrag. Sie leitete umfangreiche Voruntersuchungen ein, um genau festzustellen, was zu tun ist, um St. Magdalena wieder in einen guten Zustand zu bringen. Es folgte eine Kostenberechnung für ein umfassendes Konzept, welches auch die Restaurierung der Altäre und der sonstigen Ausstattung enthielt. Doch schnell wurde klar, dass eine große Lösung finanziell nicht zu stemmen ist. Es musste mit den Planungen abgespeckt werden. Restaurierungsmaßnahmen waren nicht möglich. Es galt sich auf das unbedingt Notwendige zu beschränken, was vor allem die Folgeschäden durch die Feuchtigkeit betrifft.

Die Kostenschätzung liegt aktuell bei ca. 300.000 €. Dies muss zu gleichen Teilen von der katholischen und der evangelischen Seite aufgebracht werden. Pfarrer Schertel zeigte sich diesbezüglich erfreut über zugesagte Zuschüsse der Landeskirche, der Diözese Eichstätt, der evangelischen Stiftung KIBA (Stiftung zum Erhalt der Gotteshäuser), der Bayerischen Landesstiftung und der Gemeinde Illschwang. In den letzten Jahren haben in Götzendorf Konzerte stattgefunden. Die dafür gegebenen freiwilligen Spenden kommen ebenfalls der Reduzierung der Kosten zugute.

Petra Hofmann erwähnte, dass freiwillige Leistungen beim Finanzierungsplan fest eingeplant sind. Pfarrer Johannes Arweck meinte, katholische Pfarrei und evangelische Kirchengemeinde können sich glücklich schätzen, dass die Maßnahme, wenn auch mit großer Verzögerung jetzt durchgeführt werden kann. Anderenorts können Kirchen, aus finanziellen Gründen, nicht mehr gerichtet werden und sind inzwischen zugesperrt.

Sich zurückerinnernd merkte Pfarrer Schertel an, dass es, über die Jahre hinweg, nicht immer leicht war, alle Vorstellungen und Wünsche unter einem Hut zu bekommen. Das Hauptziel, die Innenrenovierung, habe man aber nie aus den Augen verloren.

Die letzte umfassende Innen- und Außenrenovierung der Filialkirche in Götzendorf wurde 1987 durchgeführt.

Petra Hofmann zeigte sich zuversichtlich, dass die denkmalrechtliche und bodendenkmalrechtliche Erlaubnis inzwischen auch vorliegt. Damit steht dem Baubeginn nichts mehr im Wege. Trotz der eingeplanten freiwilligen Leistungen sei, so die Architektin, eine beschränkte Ausschreibung mancher Gewerke, erforderlich. Sie äußerte sich zuversichtlich, dass St. Magdalena zum Jahresende wieder für kirchliche Aktivitäten genutzt werden kann.

von Norbert Weis