Mitmachzirkus Funny an der Grundschule Illschwang

Mitmachzirkus Funny an der Grundschule Illschwang

Eine vorletzte Schulwoche, welche die Mädchen und Buben der Grundschule Illschwang noch lange in Erinnerung behalten werden, erlebten die Kinder beim Mitmachzirkus Funny. Viele von ihnen zeigten dabei besondere Talente und Fähigkeiten.

 Als Clowns zu lustigen Streichen aufgelegt, als Tücher Jongleure im abgedunkelten Zelt, als Bewegungskünstler auf dem Schwebebalken, als geschickte Tellerdreher, als Artisten im Ringtrapez, als Akrobaten mit besonderem Gleichgewichtssinn, als geschickte Turner, die besondere Figuren bildeten und als gewandte Schüler im Umgang mit dem Hula-Hoop-Reifen- es gab im Programm für die Kinder acht verschiedene Möglichkeiten, sich einmal von einer völlig neuen Seite zu zeigen.

Der Mitmachzirkus Funny stammt aus der Gegend um Wolfsburg. Den Zirkus gibt es bereits in der siebten Generation. Von Frühjahr bis Herbst ist er in Deutschland unterwegs und probt, im Rahmen einer Projektwoche mit den jeweiligen Schülern die Programmnummern ein. Vier Artisten teilen sich, vor Ort, diese Aufgaben. Um ein Gastspiel zu geben ist ein großzügiges Gelände, in unmittelbare Nähe zum Schulgebäude erforderlich. Dies war mit dem Schulsportplatz in Illschwang gegeben. Die Vorfreude auf dieses Projekt war bei Schülern und Lehrern groß.

Mit ihrem Fahrzeugpark traf „Funny“ schon am Wochenende zuvor ein. Es gab umfangreiche Vorarbeiten zu leisten, um am Montag darauf gleich mit dem Programm beginnen zu können. Zunächst galt es das Zirkuszelt, samt Manege, aufzubauen. Das Lehrerkollegium und auch viele Eltern halfen tatkräftig mit. Rechtzeitig wurde alles fertig. Um das Zelt herum waren die Zirkuswägen aufgestellt, in denen die Artisten und der Begleittross, während des Aufenthalts, in Illschwang wohnten. Zuvor war der Mitmachzirkus in Kaufbeuren aktiv, nach Illschwang beginnt für Funny eine Sommerpause, weil in fast allen Bundesländern noch Schulferien sind.

Am Montagmorgen versammelten sich alle Illschwanger Grundschüler im Zelt. Die Artisten machten ihnen vor, welches Programm zum Einüben auf sie zukommt. Danach durften die Mädchen und Buben selbst entscheiden, wo sie ihre besonderen Stärken sehen. Jeder durfte seine Nummer selbst auswählen. Ab Dienstag begannen dann die Proben. Jeden Tag wurde eifrig trainiert. Schließlich galt es ein Gesamtprogramm mit knapp zweistündiger Dauer vorzubereiten. Die Artisten zeigten sich beeindruckt, wie rasch sich die Nummern, bei den Proben weiterentwickelten und mit welcher Freude die Kinder bei der Sache waren. Die Gruppen waren altersmäßig gemischt. Für die Größeren galt es auf die Kleineren Rücksicht zu nehmen. Die Trainer betonten, dass durch das Projekt das „Ich“-Gefühl gestärkt und die Teamfähigkeit erweitert wird. Die Schüler würden sich zu Abenteurern entwickeln, die sich gerne auf etwas Neues einlassen. Höhepunkt des Projekts waren, nach fünf Tagen Training, die beiden Aufführungen für die Öffentlichkeit. Das Zelt war mit jeweils ca. 300 Zuschauern bis auf den letzten Platz besetzt. Die Vorführungen der Kinder wurden mit viel Beifall bedacht. Die Mädchen und Buben präsentierten sich selbstbewusst in der Manege. Über viele Gesichter huschte ein strahlendes Lächeln. Der Name des Zirkus Funny passte hervorragend zur Übersetzung des englischen Wortes „fun“, was auf Deutsch „Spaß“ bedeutet.

Die Oberpfalzmedien waren, nach den Aufführungen unterwegs, um Stimmungen und Meinungen einzufangen. Rektorin Gabi Pirner dankte allen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen hatten – vom Beginn der Aufbauarbeiten bis zum Abbau. Besonders erwähnte sie Gemeindearbeiter Baumer, der mit Fahrzeugen des Bauhofs tatkräftig im Einsatz war. Persönlich erwähnte sie auch noch Werner Dürgner, der sich beim Lions Club Sulzbach-Rosenberg stark gemacht hatte, dass die Grundschule Illschwang projektbezogen eine Spende von 1000 € erhält. „Ohne dieses Zutun,“ so Pirner, wäre die Verwirklichung nicht möglich gewesen. Lob gab es von ihr auch für die Artisten, die sehr gut mit den Kindern umgegangen sind. Insgesamt betrachtet, sprach die Rektorin von einem tollen Erlebnis für alle Beteiligen. Die Vorsitzende des Schulverbands Brigitte Bachmann spürte bei der Aufführung die Begeisterung der Schüler. Das Projekt sei sehr gut organisiert gewesen. Sie fand es toll, dass auch ein kleinerer Schulort ein solches Event auf die Beine stellt. „Der große Aufwand hat sich gelohnt,“ merkte die Schulverbandsvorsitzende an.

An diesem Montag waren die Oberpfalzmedien in der Kombiklasse 1/2 und in der vierten Klasse unterwegs, um die Schüler nach ihren Eindrücken zu befragen. So meinte Milo, dass es beim Balancieren nicht so leicht war, den Gleichgewichtssinn zu halten. Toll war es für Mira Kunststücke bei der Bodenakrobatik zu zeigen. Laura sagte, es sei ihr im Laufe der Proben immer besser gelungen, gut mit den Hula-Hoop-Reifen umzugehen. Mia und Sophie, beide als Indianermädchen kostümiert, habe das Fortbewegen auf dem schmalen Schwebebalken viel Freude bereitet. Florian sprach die besondere Atmosphäre bei der Tücher Jonglage an, schließlich war es bei dieser Programmnummer im Zelt völlig dunkel. Sebastian meinte: „Von Anfang an bin ich mit dem Tellerdrehen gut zurechtgekommen.“ Keine Angst habe Larissa gehabt, als sie auf dem Ringtrapez eine Vorführung mit einer Partnerin präsentierte. Von einem etwas mulmigen Gefühl sprach Vincent, als er bei der Trapeznummer nach unten hing. Felina freute sich, dass sie als Clown ein farbenprächtiges Kostüm anziehen durfte.

Text und Bilder: Norbert Weis