Neuer Pfarrvikar im Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen

Neuer Pfarrvikar im Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen

Der Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen hat einen neuen indischen Pfarrvikar. Pater Praveen Job Puttiyamangalath trat die Nachfolge von Pfarrvikar Thomas Sanikommula an, der nach Indien zurückkehrte. Er ist gemeinsam mit Pfarrer Johannes Arweck für den Pfarrverband zuständig. Er wohnt im katholischen Pfarrhof in Illschwang. Am Samstag, 17.September findet um 17 Uhr in der Pfarrkirche St.Vitus in Illschwang eine offizielle Begrüßungsmesse statt, zu der alle Gläubigen eingeladen sind. Ein Treffen zum ersten Kennenlernen schließt sich im Pfarrzentrum Patrona Bavariae an. Im Gespräch mit den Oberpfalzmedien äußerte sich Pater Praveen zu seinem bisherigen Wirken und zu seiner neuen Aufgabe.

Er kam am 16.Juni 1983 in Kaduthuruthy, im Bundesland Kerala, zur Welt. Gemeinsam mit einer Schwester und einem Bruder ist er aufgewachsen. In seinem Heimatdorf besuchte er die Klassen 1 bis 10. Schon früh war er von der christlichen Einstellung von Vater und Mutter geprägt, die jeden Tag früh um 6.30 Uhr zum Besuch von Gottesdiensten in die Kirche gingen. Praveens Familie gehört zur Orientalisch Katholischen Gemeinschaft der Syro-Mailabarischen Kirche. Nach der Erstkommunion war er Ministrant und entwickelte Freude am katholischen Glauben. Früh reifte in ihm der Entschluss, Priester, aber auch Missionar zu werden. Pater Praveen gehört zum Orden der „Heralds of Good News“ (übersetzt: „Verkünder guter Nachrichten“), welche 1984 gegründet wurde. Zu dieser Gemeinsamschaft gehören ca. 600, zum weitaus größtem Teil indischer Nationalität. In Papa-Neu Guinea gibt es im Bistum Aitape, einen Bischof, der zu diesem Orden gehört. 1997 trat er in das Priesterseminar ein, welches 1600 Kilometer von seinem Heimatort entfernt ist. Dies bedeutete, dass er seine Familie nur in den großen Ferien sehen konnte. Die Ausbildung im Seminar dauerte insgesamt 12 Jahre. Am 27.April 2009 war der Tag seiner Priesterweihe. 2009 und 2010 kümmerte er sich im Kloster um psychisch kranke Menschen. Danach war er in verschiedenen Pfarreien tätig, ehe ihm sein Weg nach Deutschland führte. Die deutschen Bistümer verschicken Einladungen an die indischen Ordensgemeinschaften mit der Bitte, Priester zur Seelsorge in Deutschland zu entsenden. Damals sollten zwei Ordensleute, unter ihnen auch Pater Praveen, in das Bistum Eichstätt kommen. Am Anfang stand er dem ganzen zunächst skeptisch gegenüber, galt doch in Indien die deutsche Sprache als besonders schwierig. Sein Onkel, der in Deutschland als Priester wirkte (inzwischen hier Ruhestandsgeistlicher) konnte ihn doch davon überzeugen, diesen Schritt zu wagen.

Im März 2015 begann seine Zeit im Bistum Eichstätt. Am Anfang stand das vertiefte Lernen der deutsche Sprache (Er hatte noch in Indien angefangen Deutsch zu lernen), das Kennenlernen der Patoralsituation in der Diözese Eichstätt und die Führerscheinausbildung, die er erfolgreich bewältigte. Als Kaplan kam er 2015 in den Pfarrverband Buxheim-Eitensheim. 2019 wechselte er als Pfarrvikar in den Pfarrverband Altdorf mit Sitz in Leinburg. Dort arbeitete er mit einem Pfarrer und einem Kaplan zusammen. Schließlich bewarb er sich um die Stelle des Pfarrvikars im Pfarrverband Illschwang-Kastl-Ursensollen. Über den Wechsel freute sich Pater Praveen sehr, will er doch gerne im ländlichen Raum wirken. Er wollte gerne in die Oberpfalz. Als der Wechsel feststand, schwang er sich auf sein E-bike, um die drei Pfarreien mit ihren Kirchen und Kapellen zu erkunden.

Gegenüber den Oberpfalzmedien äußerte er sich auch über besondere Ziele im neuen Wirkungsbereich. Ein großes Anliegen sind ihm Hausbesuche, um seine „Schäflein“ persönlich kennen zu lernen. Wenn er zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, freut er sich über jeden zufällig zu Stande gekommenen Kontakt. Regelmäßige spezielle Gottesdienste für Kinder und Jugendliche liegen ihm besonders am Herzen. Er freut sich schon auf das erste Treffen mit Illschwangs evangelischen Pfarrer Thomas Schertel. Durch sein Wirken in der Altdorfer Gegend ist ihm ein Diasporagebiet vertraut. Die ökumenische Zusammenarbeit ist für ihn auch wichtig.

 

Text und Bild: Norbert Weis