Ökumenischer Weltgebetstag in Illschwang

Ökumenischer Weltgebetstag in Illschwang

Aktuell auf den Krieg in der Ukraine reagierten die Frauen beim ökumenischen Weltgebetstag in Illschwang. Gemeinsam gebetet wurde dort ein Friedensgebet, das sehr kurzfristig von britischen Christinnen verfasst worden war.

England, Wales und Nordirland waren heuer als Beispielländer für den ökumenischen Weltgebetstag der Frauen ausgewählt worden. Er wird alljährlich weltweit am ersten Freitag in der Fastenzeit begangen. Die katholischen und evangelischen Frauen versammelten sich, wie auch anderenorts, in Illschwang zu diesem Anlass in der Pfarrkirche St. Vitus. Den Schwerpunkt bildete in diesem Jahr der Zukunftsplan Hoffnung. In der Vorlage für diesen Anlass heißt es dazu: Was wird aus uns werden? Wie wird es weitergehen in unserem alltäglichen Leben, aber auch mit unserer Welt im Ganzen? Selten haben so viele Menschen mit Verunsicherung und Angst in die Zukunft geblickt, gerade in der Zeit des Ukrainekriegs und der Pandemie. Als Christen glauben wir an die Rettung der Welt und nicht an ihren Untergang. Beim im Gottesdienst vorgetragenen Bibeltext bei Jeremia im 29. Kapitel steht: „Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden.“ 

Frauen aus England, Wales und Nordirland luden die anwesenden Frauen ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen. Gemeinsam wollten sie diesen Samen aussäen, so in unserem Leben, in unseren Gemeinschaften, in unserem Land und in der Welt. Gott wird ihn wachsen lassen. Die heurigen drei Beispielländer bilden zusammen mit Schottland das Vereinige Königreich. Sie sind Teil der Britischen Inseln im Nordwesten Europas. Viele Gemeinsamkeiten verbinden diese Länder. Es gibt dort eine Vielzahl von Kulturen. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Britischen Inseln Menschen aus allen Ecken der Erde aufgenommen, Einige sind aus eigenem Antrieb gekommen, andere sind vor Verfolgung und Krieg aus ihrem Heimatland geflüchtet, wie aktuell aus der Ukraine.

Simone Dietrich lieferte in ihren Ausführungen noch zusätzliche Informationen. 52 Prozent der Bevölkerung sind konfessionslos. 38 Prozent bekennen sich zum Christentum, davon der größte Teil mit 12 Prozent zur anglikanischen Church of England, deren Oberhaupt Queen Elizabeth II, ist. 2019 waren 23 Prozent der Bevölkerung von Armut bedroht. Die Vereinten Nationen nennen dies als unakzeptabel. 14 Millionen Menschen leben dort unter der Armutsgrenze. Die Klassenunterschiede von Ober- und Unterschicht zeigen sich deutlich in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Lebenschancen. Auf eine besondere Leidenschaft ging Simone Dietrich noch ein. Die Liebe zum Teetrinken ist fast grenzenlos. Es ist immer noch üblich für eine Tasse Tee mit Scones (besonders luftiges Gebäck) und clotted creme (dicker Rahm als Aufstrich auf die Scones) innezuhalten. Jedes der beim Weltgebetstag anwesenden Frauen bekam einen Beutel Tee und ein Scone mit nach Hause. Das an den Gottesdienst sich normalerweise anschließende gemütliche Beisammensein in einem der beiden Pfarrzentren, musste, wegen der Corona-Pandemie entfallen. Für die Gesamtorganisation war heuer der Katholische Frauenbund zuständig.

Text und Bild: Norbert Weis