Organist und Chorleiter Andreas Wehrl verstorben

Organist und Chorleiter Andreas Wehrl verstorben

Ein erfülltes Leben, in dem die Musik stets eine prägende Rolle spielte, ging zu Ende. Im 91. Lebensjahr verstarb Andreas Wehrl. Jahrzehntelang hatte er das kirchliche und gemeindliche Leben in Illschwang mitgeprägt.

Im Anwesen, direkt neben der Pfarrkirche, wurde er am 2. Februar 1934 geboren. Mit fünf Geschwistern ist er aufgewachsen. Seine Eltern betrieben eine Schuhmacherei und eine kleine Landwirtschaft. Nach der Schulzeit erlernte er das Schuhmacherhandwerk und unterstützte dann seinen Vater. Danach arbeitete er von 1959 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1994 als Mälzer. 1962 heiratete er Johanna Fuchs aus Utzenhofen. Aus der Ehe gingen vier Kinder und sechs Enkel hervor.

Den Menschen hat er mit seiner musikalischen Ader viel Freude bereitet. Dieses Talent wurde ihm von seinem Vater in die Wiege gelegt. Vom damaligen Sulzbacher Stadtorganisten Heinz Fruth hatte er Klavierunterricht bekommen. Zusätzlich absolvierte er an den Wochenenden eine kirchenmusikalische Ausbildung durch die Diözese Eichstätt.

Von 1956 bis Ende 2003 leitete er den katholischen Kirchenchor. Jahrzehntelang war er in der Pfarrei als Organist aktiv. Für besondere Anlässe, wie die Fronleichnamsprozession und den Empfang der Wallfahrer, die sich zu Fuß alljährlich auf den Weg nach Gößweinstein machen, stellte er eine kleine Bläsergruppe zusammen, die für eine besondere musikalische Note sorgte.

Ein besonderes Anliegen war ihm der Männergesangverein Illschwang. Seit 1951 war er dort aktives Mitglied. Ab 1959 war der Verstorbene stellvertretender Chorleiter. Im Dezember 1970 übernahm er schließlich von Joseph Hüpfner die Leitung des Chors. 40 Jahre lang war er in dieser Funktion tätig, ehe er 2010, aus gesundheitlichen Gründen, den Taktstock an Schanna Ibler übergab. Für seine großen Verdienste um den MGV, ernannte ihn der Verein, noch im gleichen Jahr, zum Ehrenchorleiter. 1960 war er bei der Wiedergründung der Blaskapelle des Männergesangvereins dabei, in der er bis zu deren Auflösung 1973 als Klarinettist aktiv mitwirkte.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass er auch außerhalb der Gemeinde, seine musikalischen Fähigkeiten einbrachte. Von 1975 bis 2004 dirigierte er den MGV Haunritz.

Nachdem er noch in relativ guter gesundheitlicher Verfassung den 85. Geburtstag feiern konnte, ging es danach langsam, aber stetig bergab. Die letzten fünfeinhalb Jahre hatte er mit verschiedenen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Eine große Unterstützung war ihm dabei vor allem Sohn Andreas mit Familie, die mit im gleichen Haus wohnte. Auch von den anderen Kindern wurde den beiden Unterstützung zu Teil. Im Februar 2023 kam Johanna Wehrl, nach einem Sturz, in das Seniorenheim St. Stephanus in Edelsfeld, wo sie etwa ein Jahr später verstarb. Stark nachlassende geistige Aktivität führte dazu, dass Andreas Wehrl im Juni dieses Jahrs selbst in dieses Seniorenheim kam. Dort ist er friedlich eingeschlafen.

Am Freitag, 15. November heißt es endgültig von ihm Abschied zu nehmen: in der Pfarrkirche ist um 13.30 Uhr Rosenkranz, um 14 Uhr beginnt das Requiem, anschließend ist Beerdigung auf dem Gemeindefriedhof.

von Norbert Weis