Praxistag des Imkervereins Illschwang-Birgland

Praxistag des Imkervereins Illschwang-Birgland

Stetig wächst das Interesse, über den Zustand der Bienenvölker und deren Ertrag, umfassend informiert zu sein. So war der Höhepunkt des Praxistags in Neuöd die Präsentation einer digitalen Stockwaage durch Mitglied Heinz Pickel.

Durch einen Onlinekurs über naturnahes Imkern war Heinz Pickel auf die Internetseite www.beelogger.de aufmerksam geworden, in dem es unter anderem um solche digitalen Waagen ging. Neben seinem eigenen starken Interesse kam ihm seine eigenen beruflichen IT-Kenntnisse zu Gute, die er sich als Mitarbeiter der TELEKOMM angeeignet hatte. Der Bastler wies im Gespräch mit den Oberpfalzmedien darauf in, dass man sich solche Geräte, versehen mit einer Reihe elektronischer Helfer im mittleren dreistelligen Bereich im Handel kaufen könne. In ihm sei das Interesse und der Ehrgeiz geweckt worden, auch für den kleinen Geldbeutel (unter 100 €) einen Datenlogger mit Stockwaage und noch zusätzliche Sensoren für Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Helligkeit, sowie einem Schwarmalarm zu realisieren. Auch für den Imkerverein war es schon immer von Interesse über dia aktuelle Trachtsituation (Nektarangebot durch Raps- und Lindenblüte oder Waldhonig) in unserem Gebiet informiert zu sein. Nur die hohen Kosten haben das bisher verhindert. So begrüßte die Vorstandschaft die Pläne von Heinz Pickel. Er erzählte, dass um eine solche Waage zu bauen, ein fundiertes Wissen über Elektronik (Löten und Programmieren von Microkontrollern), der Einsatz des Internet und handwerkliches Geschick erforderlich sind. Für die Elektronik sind ca. 60 Teile auf einer Platine einzulöten und verschiedene Module, wie zum Beispiel Uhrenbaustein, Microcontroller, Messverstärker, Speicherkarte und WLAN anzuschließen. Für die Stockwaage, so Pickel, werden die gleichen Sensoren wie bei einer Personenwaage verwendet. Um die Daten ins Internet übertragen und allen Beteiligten zugänglich zu machen, gibt es in unserer Region zwei Möglichkeiten: zum einen mobile Daten auf das Handy oder das WLAN, falls in der Nähe ein Wohnhaus mit Internetzugang vorhanden ist. Der Verein habe sich entschlossen das Ganze in Neuöd zu testen, weil hier bei der Betreuerin der Probeimker Dora Wankel gute Möglichkeiten vorhanden sind. Zwei weitere von Pickel gefertigte Waagen befinden sich in Ritzenfeld und in Altensee. Im Internet ist dann täglich von den Imkern die Gewichtsveränderung zu beobachten, um entsprechend reagieren zu können.

Der Praxistag in Neuöd für die Probeimker und Vereinsmitglieder stand unter dem Thema „Völker richtig für den Winter einwintern“. Vorstand Günter Mertel erklärte die Einfütterung der ein- und zweiräumigen Völker mit Bienenfutter aus Zuckerwasser oder Sirup. Vor allem die Feststellung der richtig eingefütterten Menge zeigte Mertel am offenen Bienenvolk auf.

Text und Bilder von Norbert Weis