Rudolf Bär wurde 80 Jahre alt

Rudolf Bär wurde 80 Jahre alt

Über fünf Jahrzehnte gab Rudolf Bär aus Reichertsfeld bei den Posaunenchören in Illschwang und Amberg den Ton an. Chorleiter ist er zwar nicht mehr, aber die Musik lässt ihn bis heute nicht los.

Am 17. März feierte Rudolf Bär in guter gesundheitlicher Verfassung den 80. Geburtstag. Seine Wiege stand auf dem Udlbauernhof in Reichertsfeld, wo er 1941 zur Welt kam. Er wuchs mit drei Schwestern auf, von denen eine bereits 1971 verstorben ist. In Illschwang besuchte er die Volksschule und ging dort auch zur Konfirmation. Im Anschluss an eine landwirtschaftliche Ausbildung half er zu Hause mit und arbeitete zusätzlich als Lkw- und Baggerführer beim Baugeschäft Kopp in Sulzbach-Rosenberg. Es folgten fünf Jahre in der Maxhütte.

Von heute auf morgen musste er dann den elterlichen Hof übernehmen, als 1977 sein Vater Johann-Georg Bär – damals Bürgermeister der Altgemeinde Augsberg und Kreisbrandinspektor – bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. 2006 übergab er den Hof an seinen Neffen Jürgen. Der Jubilar arbeitet noch immer in der Landwirtschaft mit und freut sich, dass der Betrieb im Vollerwerb bewirtschaftet wird. Stolz ist er auf die neue Rinderstallung mit Melkroboter, die in den Jahren 2017 und 2018 entstanden ist.

Unzählige Stunden widmete Rudolf Bär der Instrumentalmusik. Bereits als 16-Jähriger gründete er mit vier Geleichgesinnten den Illschwanger Posaunenchor und folgte im Alter von 21 Jahren dem Chorleiter, Diakon Frieß, nach. Bis 1992 übte er dieses Amt aus und wechselte dann zum Amberger Posaunenchor, der seinerzeit kurz vor der Auflösung stand. Rudolf Bär gelang es, den Chor wieder auf eine gute Basis zu stellen. 2017 legte er dann die Leitung in jüngere Hände. Bis 1999 war er auch als stellvertretender Bezirkschorleiter tätig. Von 1965 bis zu deren Auflösung spielte er Posaune in der Kreisfeuerwehrkapelle Sulzbach-Rosenberg. Die Egerländer Musikanten unterstützte er bei ihren Auftritten als aktiver Bläser. Immer noch begleitet er mit einigen Kollegen Beerdigungen, wenn die Hinterbliebenen das wünschen. Zu Hause kümmert er sich um die musikalische Ausbildung der drei Söhne des Hoferben: Michael lernt Trompete, Jakob Gitarre und Benedikt Klavier. Sein Wirken in den Posaunenchören fand verschiedene Würdigungen, unter anderem für 60 Jahre Posaunenspiel. Die höchste Auszeichnung war für den Jubilar 2018 die Verleihung des Ehrenzeichens des Bayerischen Ministerpräsidenten für besondere Verdienste.

Von 1984 bis 2002 saß Bär im Illschwanger Gemeinderat und übte zeitweise den Fraktionsvorsitz bei der Unabhängigen Wählergemeinschaft aus. Maßgeblich wirkte er zwischen 1978 und 1992 bei der Flurbereinigung in der Altgemeinde Augsberg mit. Er bekleidete das Amt des Obmanns im BBV-Ortsverband d und war im Jagdvorstand vertreten. Als Aktiver leistete er Dienst bei der Feuerwehr Augsberg. Bär war Schöffe beim Amtsgericht und beim Landgericht Amberg, Er gehörte in Illschwang zum evangelischen Kirchenvorstand und zur simultanen Kirchenverwaltung. Der Diakonieverein und der Sportverein Illschwang zählen ihn zu ihren Gründungsmitgliedern.

Text und Bild Norbert Weis