Schanna Ibler ist verstorben

Schanna Ibler ist verstorben

Das musikalische Talent war Schanna Ibler, durch ihre Mutter, in die Wiege gelegt. In der katholischen Pfarrei Illschwang, sowie beim MGV Illschwang und beim MGV Haunritz brachte sie ihre großen Fähigkeiten als Organistin und Chorleiterin ein. Im Alter von 47 Jahren ist sie, im Klinikum in Amberg, verstorben.

Die Liebe zu ihrem Mann Georg Ibler führte die gebürtige Russin nach Illschwang. Bei einem Urlaub am Schwarzen Meer hatten sich die beiden kennengelernt. 2001 schlossen sie in ihrer Heimatstadt Bugulma den Bund der Ehe und zogen dann in die Oberpfalz. Der inzwischen 20-jährigen Alexandra und dem mittlerweile 18-jährigen Martin schenkten sie das Leben. Ihr Ehemann verstarb 2015. Schanna kam mit der Heirat in einen anderen Kulturkreis, in den sie sich langsam hineinfinden musste. Um die deutsche Sprache besser zu lernen, besuchte sie zusätzliche Sprachkurse.

 Der damalige katholische Pfarrer von Illschwang Burkhard Lenz war zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach jemandem, der langfristig für das Amt als Chorleiter und Organist in Frage kam. Es gelang ihm, Schanna dafür zu begeistern. Schon immer war es ihr Traum, auf einer Orgel zu spielen. Für kirchenmusikalisches Wirken hatte die Verstorbene beste Voraussetzungen. Schon im Kindesalter erkannte man ihre diesbezüglichen Fähigkeiten. Von 1991 bis 1994 absolvierte sie die erfolgreiche Ausbildung an einer Musikfachschule. Damit erwarb Schanna die Berechtigung zum Besuch des Musikkonservatoriums in Kasan. Diese fünf Jahre schloss sie mit dem Erwerb des Diploms für das Lehramt Musik und Klavierspiel 1999 ab. In Bugulma erteilte sie danach Klavierunterricht.

Am 9.März 2004 dirigierte sie in Illschwang erstmals den Kirchenchor bei der Beerdigung von Anna Lang auf dem Gemeindefriedhof. In Eichstätt absolvierte sie eine zusätzliche Ausbildung zur Organistin, die sie mit der C-Prüfung erfolgreich abschloss. 2005 spielte sie erstmals in der Pfarrkirche St.Vitus bei einem Gottesdienst auf der Orgel. Die Leitung des Kirchenchors übte sie bis zum Beginn ihrer Krankheit im Jahr 2018 aus. Im Januar 2010 hatte Schanna zusätzlich die Leitung des Männergesangvereins Illschwang übernommen. Sie trat die Nachfolge von Andreas Wehrl an, der aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt nicht mehr ausüben konnte. Trotz ihrer Krankheit leitete sie den Chor noch weiter bis zum Oktober 2020. Der Männergesangverein Haunritz war damals auch auf der Suche nach einem Chorleiter. Dank guter Kontakte zu Andreas und Georg Wehrl, die nicht nur im MGV Illschwang, sondern auch im MGV Haunritz aktiv waren, kam man auf Schanna Ibler. Es gelang ihnen, sie zu überzeugen, auch ihren Chor zu leiten. Die erste Singstunde mit ihr war im November 2014. Jede Woche leitete sie die Proben und schwang bei öffentlichen Auftritten den Dirigentenstab. Die Krankheit zwang sie 2018 dort aufzuhören.

Geschätzt war Schanna Ibler wegen ihres guten Einfühlungsvermögens. Sie konnte auf die verschiedenen Stimmlagen der Sängerinnen und Sänger eingehen und die Chormitglieder fördern. Sie ließ keine Hektik aufkommen und bewahrte stets die Ruhe, wenn es galt neue Lieder einzuproben. Sie verstand es, die Aktiven zu motivieren und die Musikstücke als Herausforderung zu betrachten. Diese hatten, mit ihr am Dirigentenpult, keine Angst, dass bei den Auftritten etwas schief gehen könnte. Es gelang ihr die Qualität der Chöre ständig zu steigern. Akzente setzte sie nicht nur im kirchenmusikalischen Bereich, sondern immer auch dann, wenn es um Veranstaltungen auf geselliger Ebene ging. Ein Höhepunkt war alljährlich der Dorfabend des Männergesangvereins Illschwang. Dort verstand es Schanna immer wieder, mit besonderen musikalischen Schmankerln aufzuwarten. Sie pflegte auch das ökumenische Miteinander, was besonders bei den Frühjahrskonzerten des Posaunenchors besonders zum Ausdruck kam.

Text und Bild von Norbert Weis