Sitzung Gemeinderat Illschwang April

Sitzung Gemeinderat Illschwang April

Mit der Integrierten ländlichen Entwicklung unterstützen und begleiten die Ämter für Ländliche Entwicklung die Entwicklung ländlicher Gemeinden. Im Landkreis Amberg-Sulzbach haben sich teilweise diese freiwillig zusammengeschlossen um eine zukunftsorientierte, lebenswerte Region zu gestalten. Es gibt ökonomische, ökologische oder soziale Projekte, welche eine einzelne Kommune nicht allein realisieren kann. Ziel ist gemeindeübergreifend zu planen, zu handeln und Einsparmöglichkeiten zu erschließen.

 In der Aprilsitzung befasste sich der Illschwanger Gemeinderat mit dieser Thematik. Für die integrierte ländliche Entwicklung, so Bürgermeister Dieter Dehling, müssen mehrere Gemeinden bereit sein, zusammenzuarbeiten. So gebe es mit der AOVE eine interkommunale Zusammenarbeit von neun Kommunen im nordöstlichen Teil des Landkreises. Zahlreiche Projekte wurden dort erfolgreich entwickelt und gemeinsam umgesetzt. Die Frankenpfalz, so Dehling, stehe für ein weiteres Beispiel. Hier erstreckt sich der Zusammenschluss auf acht Gemeinden über drei Regierungsbezirke hinweg. Aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach sind Hirschbach und Königstein dabei.

„Im westlichen Teil des Landkreises arbeitet Illschwang seit einigen Jahren mit unterschiedlichen Themen mit den Gemeinden Birgland, Neukirchen, Etzelwang und Weigendorf punktuell gut und gerne zusammen,“ merkte der Bürgermeister an. Deshalb strebe man mit diesen Kommunen einen Zusammenschluss an, um zum Beispiel in den Bereichen Tourismus, Verkehr, Versorgung und Energie leichter gemeinsame Lösungen zu finden. Bezüglich eines solchen Bündnisses, so Dehling habe es bereits Vorgespräche mit der Wirtschaftsförderin des Landkreises Angela Seidel gegeben. Sie habe ihre weitere Unterstützung für eine Anbahnungs- und Startphase zugesagt. Als mögliche Projekte nannte er Läden für die regionale Lebensmittelversorgung, Ruf- und Seniorenbus, sowie autonomes Fahren.

Die Gemeinde Illschwang strebt eine interkommunale Zusammenarbeit als integrierte ländliche mit den anderen vier Gemeinden an. Aus seinen Erfahrungen als Kreisrat berichtete Henner Wasmuth über die AOVE. Hier habe sich der Zusammenschluss, vor allem durch die LEADER-Förderung positiv ausgewirkt. Er begrüßte es, wenn im westlichen Landkreisteil auch ein solches Bündnis zustande käme. Christopher Herzog meinte, man hänge schon etwas hinten dran. Grundsätzlich sei dies der richtige Weg für die Zukunft. Gerald Habermehl zeigte sich überzeugt, dass gewisse Fördergelder dann leichter zu bekommen wären. Werner Englhard fragte nach, welches Personal notwendig wäre. Er sah das alte Rathaus als guten Standort für den Sitz einer solchen Vereinigung. Der Gemeinderat befürwortete einstimmig die Verwirklichung eines solchen Projekts.

Keine Einwände hatten die Räte, bezüglich des Baus einer Freiflächen-PV-Anlage auf einer Fläche von 2,6ha in Sunzendorf. Grundsätzlich befürwortet wurde der Bau eines Carports in der Flurstraße, das höher als drei Meter ist. Der Bauantrag sei aber noch nicht von allen Nachbarn unterschrieben worden. In der Karl-Burger-Straße beantragt ein Grundstückseigentümer die Verlegung von L-Steinen. Auch dafür gab es ein ja, obwohl ursprünglich Natursteine vorgesehen sind. Ein weiterer Bauantrag betraf die Genehmigung des Neubaus eines Einfamilienwohnhauses mit Einliegerwohnung und Doppelgarage im Baugebiet „Am Fichtelberg“. Im Bauleitverfahren waren drei Parzellen, die sich etwas außerhalb des eigentlichen Baugebiets befinden miterfasst worden. Dort ist die Maßnahme geplant. Es müsse zwischen der Gemeinde und dem Antragsteller noch ein privater Erschließungsvertrag geschlossen werden. Zustimmung gab der Gemeinderat für ein überdachtes Carport mit Stellplätzen für die Firmenfahrzeuge und die Erweiterung des Balkons, samt Außentreppe in der Hauptstraße. Einverstanden war das Gremium auch mit der Erweiterung einer bestehenden Garage in Illschwang. Für einen Bauplan auf einem geteilten Grundstück im Sandäckerweg gab es ebenfalls Zustimmung.

Bürgermeister Dehling gab bekannt, dass am 4.Mai die genaue Vermessung der Parzellen im Baugebiet Am Fichtelberg stattfindet. Danach können die Grundstücke an die Interessenten verkauft werden. Gerald Habermehl hatte einige Anfragen. So soll im Juni oder Juli eine Bürgerversammlung stattfinden. Bezüglich der Frage, ob die Zone 30 Regelung im Bereich der Schule beim Einbiegen vom Sandäckerweg her, aufgehoben ist, will der Bürgermeister bei der Verkehrsbehörde des Landratsamtes erkundigen. Habermehl wollte auch wissen, was mit den nicht mehr gebrauchten Trafohäuschen passiert, wenn der Stromleitungsbau von Illschwang nach Neukirchen abgeschlossen ist. Dehling wies darauf hin, dass sie zurückgebaut werden, weil die Gemeinde sonst unterhaltspflichtig ist.

Ein großes Problem, welches der Gemeinde aktuell unter den Nägeln brennt, ist die Personalsituation in der Kindertagesstätte St.Vitus. In der Aprilsitzung des Gemeinderats wies Bürgermeister Dieter Dehling darauf hin, dass noch immer keine Erzieherin und Kinderpflegerin für die Einrichtung gefunden worden ist, obwohl seit Monaten sich, auf verschiedenste Art und Weise bemüht wird. Aktuell gebe es keine Bewerbung. Gegenwärtig laufen Bestrebungen über OTV auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen. Gegenwärtig laufe der letzte Bauabschnitt, hinsichtlich der Gesamtsanierung des Alt- und Erweiterungsbaus. Wenn dieser abgeschlossen ist, könnte eine Kindergartengruppe vom Container wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren. Dort wäre dann wieder Platz für eine zweite Krippengruppe für die es schon etliche Interessenten gibt. Das entscheidende Problem sei dabei das Fehlen pädagogischer Fachkräfte.

Gegenüber den Oberpfalzmedien äußerte sich die Leiterin der Kindertagesstätte St.Vitus Daniela Schröer. Auch sie sah die Verstärkung des Personals als unerlässlich. Teilweise herrsche schon eine prekäre Situation. Durch Schwangerschaften und Erkrankungen sei man teilweise schon an der Belastungsgrenze. Dies dürfe nicht zu einem Dauerzustand werden. Die Errichtung des Containers, während der Sanierungsphase, sei unerlässlich gewesen. Dies gebe es bei der Einschätzung der Gesamtsituation zu bedenken. Gegenwärtig werden in der Einrichtung drei normale Gruppen (2 x 25 Plätze und 1×15 Plätze) und eine Kinderkrippe betreut. Daniela Schröer wünscht sich sehnlichst, dass es bald entsprechenden Bewerbungen gibt, um das Problem langfristig zu lösen. Weitere Information gibt es unter der Telefonnummer 09666/665.

Text und Bild Norbert Weis