12 Nov Übergabe des Mobilfunkmastens bei Bachetsfeld
Im Rahmen eines vor Ort Termins erfolgte in Bachetsfeld die offizielle Übergabe eines 40 Meter hohen Mobilfunkmastens an die Mobilfunknetzanbieter Telekom und Vodafone. In den nächsten Wochen und Monaten ist es deren Aufgabe, den Mast entsprechend zu verkabeln, damit die Besitzer eines mobilen Telefons, ab dem Frühjahr 2025, dessen Vorzüge entsprechend nutzen können.
Zur Feier konnte Bürgermeister Dieter Dehling eine Reihe von Gästen begrüßen, unter anderem den Bayerischen Staatsminister der Finanzen Albert Füracker, MdL Harald Schwartz, den stellvertretenden Landrat Stefan Braun, den Geschäftsführer der Bayerischen Mobilfunk GmbH Alois Scherer, Bernhard Eder und Stefanie Hirsch von der Fachabteilung der Regierung der Oberpfalz, sowie die Leiterin der VG Illschwang Isabel Köstler. Auch Gemeinderäte und Beschäftigte des Bauhofs waren mit dabei.
Dehling warf einen Blick zurück auf das Zustandekommen eines Mobilfunkmastens in Bachetsfeld. 2019 habe sich die Gemeinde, über die Regierung der Oberpfalz, für einen Maststandort in Bachetsfeld und Götzendorf beworben. Das Thema Götzendorf war schnell erledigt, weil sich bei der Markterkundung zeigte, dass dort eigenwirtschaftlich ein Mast neben der A6 geplant ist und dann dort keine Lücken mehr gegeben sind.
Als förderfähig stellte sich jedoch ein Standort bei Bachetsfeld heraus. Daraufhin, so Dehling, habe der Gemeinderat in der Novembersitzung 2019 den Beschluss gefasst, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Nach der Zusage und der Mitteilung der Suchkreise durch die Mobilfunkanbieter ging es an die Grundstückssuche. Nach einigen Terminen war der endgültige Standort gefunden. In diesem Zusammenhang galt der besondere Dank des Bürgermeisters der Familie Waiz, die nach einem unkomplizierten Ablauf der Verhandlungen, einem Tauschvertrag zustimmte. Im Oktober 2022 fand der Notariatstermin statt.
Im Mai 2023 konnte der Gemeinderat den Auftrag für Planung und Bau des Mastes an die Bayerische Mobilfunk GmbH vergeben. Nachdem die Genehmigung vorlag, haben, so Dieter Dehling, die Firmen Fuchs Europoles und Freitag im Sommer dieses Jahres den Masten gebaut.
Er äußerte sich zum finanziellen Aufwand für diese Maßnahme. Die Nettokosten belaufen sich auf ca. 653.000 €. Dank der großzügigen Förderung durch die Bayerische Staatsregierung mit einem Betrag von 500.000 € blieb für die Gemeinde noch ein Restbetrag von ca. 153.000 €. Der Bürgermeister brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass das Projekt, dank des starken Engagements von Staatsminister Albert Füracker und des zuständigen Landtagsabgeordneten Harald Schwartz Wirklichkeit geworden ist.
Der Geschäftsführer der Bayerischen Mobilfunk GmbH Alois Scherer sprach von einem Tag der Freude für die Region. Auch er betonte, dass es, ohne die offene Haltung der Familie Waiz, welche durch ein Tauschgeschäft, die Errichtung auf ihrem ehemaligen Grundstück, erst möglich machte, schwer gewesen wäre, das Projekt zu verwirklichen. Er dankte dem Gemeinderat, dass die Mobilfunk GmbH den Auftrag erhalten hat. Scherer erläuterte, dass der 40 Meter hohe Stahlbetonmasten von den beiden Unternehmen Fuchs Europoles aus Neumarkt und Freitag aus Parsberg in fachlich gekonnter Weise errichtet wurde. Telekom und Vodafone werden den Mast nutzen. Bis zum Frühjahr soll er in Betrieb gehen.
In seinem Grußwort hob Staatsminister Füracker besonders die Wichtigkeit und die Bedeutung der Beseitigung der weißen Flecken hervor. Oft sei im ländlichen Raum eine entsprechende Infrastruktur nicht vorhanden. Gerne leiste der Freistaat Bayern den Gemeinden Unterstützung, die bereit sind, Initiative zu ergreifen. Bei der Verwirklichung des Mastes in Bachetsfeld sei MdL Harald Schwartz sehr aktiv gewesen. Mittlerweile habe der Staat fast drei Milliarden Euro in den Ausbau für ein gut funktionierendes Mobilfunknetz gesteckt. Verständnis zeigte der Finanzminister für die Bewohner in dieser Region, die unter den nicht vorhandenen Rahmenbedingungen litten. Durch den Mobilfunk werde eine höhere Lebensqualität erreicht. Sowohl im Alltag, wie auch im Berufsleben, sei ein flächendeckender Ausbau wichtig. Eine gut funktionierende digitale Infrastruktur dürfe kein Privileg der Ballungsräume sein.
Der stellvertretende Landrat Stefan Braun überbrachte die Glückwünsche von Richard Reisinger an die Gemeinde. Illschwang habe die Zeichen der Zeit erkannt und Weitblick gezeigt. Es sei damit gelungen, einen weiteren weißen Fleck, in dem es keinen oder nur schlechten Mobilfunkempfang gibt, zu beseitigen. Er wünschte sich, dass viele weitere Kommunen diesem Beispiel folgen. Weitere Grüße überbrachte Bernhard Eder von der Fachabteilung bei der Regierung der Oberpfalz und Landtagsabgeordneter Harald Schwartz.
STIMMEN VON BETROFFENEN:
Vor allem die Bewohner von Bachetsfeld, Hackern und Frankenhof haben in der Vergangenheit unter der nicht oder nur schlecht vorhandenen Mobilfunkverbindung gelitten. Gegenüber den Oberpfalzmedien äußerten sie sich, zwei von ihnen, zu dieser Thematik.
Markus Rahm wohnt mit seiner Familie in Hackern. Er ist beim international agierenden Großunternehmen Schaeffler in Nürnberg in führender Position im Bereich Digitalisierung tätig. Ein Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Projektarbeit, wobei das Teamwork mit den Mitarbeitern eine besondere Rolle spielt. Für ihn war die schlechte Mobilfunkverbindung, bei der beruflichen Nutzung, schon immer ein großes Problem. Sobald er mit seinem Handy, außerhalb des WLan-Bereichs seines Hauses war, sei er für seine Kollegen nicht oder schlecht erreichbar gewesen. Auch wenn er selbst telefonierte, passierte es ihm, dass plötzlich die Verbindung weg war. Wenn er im Auto, auf der Heimfahrt und mobil aktiv war, hielt er in Aichazandt an und führte das begonnene Gespräch zu Ende, weil er wusste, dass er in ein Funkloch kam.
Er erzählte auch von der Zeit, als seine Kinder weiterführende Schulen besuchten. Um ihnen zuhause vernünftiges digitales Arbeiten zu ermöglichen, installierte er, mit großem Kostenaufwand, auf dem Dach seines Hauses eine Vodafone-Antenne. Somit war Internet verfügbar.
Markus Rahm erwähnte das Problem, wenn es bei Waldarbeiten zu einem Unfall kommt und schnelle Hilfe erforderlich ist. Von dieser Stelle aus gibt es dann oft keine Mobilfunkverbindung. Dies kann für die betroffene Person lebensgefährlich werden. Dazu passt eine weitere Begebenheit, die sich vor einigen Jahren ereignete. Zwischen Hackern und Frankenhof war, bei Einbruch der Dunkelheit, eine Person, bei kalten Temperaturen, in einer gespurten Loipe unterwegs. Sie kam zum Sturz, konnte, wegen der Verletzung nicht aufstehen, auch ihr Handy hatte keine Mobilfunkverbindung. „Gottseidank,“ so Markus Rahm, „hat jemand aus der Verwandtschaft die Hilferufe gehört und die Frau konnte gerettet werden. „
Selina Englhard, Gemeinderätin in Illschwang, ist in Bachetsfeld aufgewachsen und wohnt dort mit ihrem Ehemann. Sie betonte, dass es heutzutage wichtig ist, mit der Zeit zu gehen. Dies habe der Gemeinderat getan und das Projekt einstimmig befürwortet. Man dürfe sich bestimmten Neuerungen nicht verschließen. Sie findet es super, dass der Mast Wirklichkeit geworden ist. Dies bedeute für die betroffenen Bürger eine wesentliche Erleichterung.
Sie teilte die Ansicht von Markus Rahm, dass eine funktionierende Mobilfunkverbindung, gerade bei der Erledigung von Arbeiten im Wald, unter Umständen, bei Unfällen lebensrettend sein kann. In der Landwirtschaft werde, bezüglich Digitalität, immer mehr gefordert. Als Beispiel nannte sie die Erstellung von Flächennachweisen und zur Mindestbodenbearbeitung per App. Die Meldungen und die Bilder sollen dann an das Serviceportal für die Bayerische Landwirtschaft weitergeleitet werden. Ohne eine funktionierende Mobilfunkverbindung sei das nur schwer möglich.
Selina Englhard sieht in dem neuen Mobilfunkmasten in Bachetsfeld einen Baustein zur Schaffung einer grundlegenden Basis, auf dem weitere Fortschritte und Innovationen in verschiedenen Bereichen, aufgebaut werden können. Der ländliche Bereich dürfe, gerade in diesem Bereich, nicht benachteiligt werden. Mobiles Arbeiten spiele im Beruf und im Alltag eine immer größere Rolle.
von Norbert Weis