16 Jun Vituskirwa 2023 in Illschwang
Strahlender Sonnenschein, gut gelaunte, ess- und trinkfreudige Besucher, ein mächtiger Kirwabaum, 24 Paare beim Austanzen, sowie abwechslungsreiche Musik sorgten für eine tolle Stimmung, an allen drei Tagen, am Festplatz in Illschwang. Gefeiert wurde die Vituskirwa.
Nachdem sich die 24 Illschwanger Kirwapaare an Fronleichnam beim Schlemmerfrühschoppen im Landhotel Weißes Ross und beim Kirwaauftakt auf dem Sportgelände des SVI eingestimmt hatten, war am Samstagmorgen von den Boum körperliche Anstrengung verlangt. Schon früh am Morgen ging es hinaus in ein Waldstück zwischen Einsricht und Pesensricht. Dort befand sich der diesjährige Kirwabaum, der schon zuvor ausgesucht worden war. Gespendet hat ihn heuer Armin Knarr aus Einsricht. Die Helfer gingen beim Umsägen geschickt zu Werke. Es gelang das Wahrzeichen so zu fällen, dass die Originalspitze erhalten blieb. In der Vergangenheit waren oft kosmetische Operationen erforderlich. Der Baum mit mächtigen Ausmaßen hatte, in diesem Jahr, eine Länge von 33 Metern. Für die Boum ging es darum, im unteren Bereich die Rinde abzuschälen und weiter oben zu ringeln und mit der Jahreszahl 2023 zu versehen.
Nach getaner Arbeit konnte mit den Vorbereitungen zum Transport des Baumes begonnen werden. Dazu wurden die Kaltblüter „Charly“ und „Moritz“ aus dem Stall von Stefan Hofmann aus Ehringsfeld zum Ausgangspunkt gebracht. Unter dem Kommando von Katharina Hofmann, der Tochter des Pferdebesitzers und Alexa Meyer aus Pesensricht, die mit ihr ein gutes Team bildet, ging es auf die Strecke zum Festplatz. Für die körperlich schweren Arbeiten bekamen die beiden Unterstützung von Erwin Meyer. Unter Glockengeläute traf der Baum sicher dort ein. Dort waren bereits die Stangen hergerichtet worden, galt es doch das Wahrzeichen, in echter Handarbeit in die Höhe zu bringen. In bewährter Weise gab Richard Götz dazu die Anweisungen an die zahlreichen Mithelfer. Die Moila sorgten für flüssiges Manna. Sie hatten schon die Tage zuvor die drei Kränze für den Baum gebunden. In relativ kurzer Zeit stand der mächtige Koloss auf dem Festplatz. Nun konnte der eigentliche Festbetrieb richtig beginnen.
Der Sonntagmorgen begann für die Paare mit dem Besuch des Festgottesdienstes in der Kirche. Zelebrant war der evangelische Pfarrer Thomas Schertel, die Predigt hielt der katholische Pfarrer Johannes Arweck. Danach ging es, aufgeteilt in einige Gruppen, mit Musikbegleitung zum Koichlasingen. Die Kirwamoila stärkten sich anschließend im Landhotel Weißes Ross. Dort wurden sie von den Boum, unter musikalischer Begleitung der Kirchenreinbacher Spitzboum, abgeholt. Im gemeinsamen Zug ging es zum Austanzen zum Festplatz. Dort warteten schon Hunderte von Besuchern. Mit dabei hatten die Paare heuer einen Kirwabätz, der auch zur Tradition gehört. Dazu passt folgende Begebenheit. Die Illschwanger und die Großenfalzer Kirwapaare pflegen freundschaftliche Beziehungen. Als dort vor kurzem auch Kirwa gefeiert wurde, kam es zu einer Wette: „Wenn ein Illschwanger dort den Baum bei der Verlosung gewinnt, bekommen sie Bätz „Ferdinand“ aus der Schafts Zucht von Mathias Niebler in Erlheim bei Sulzbach-Rosenberg für die Vituskirwa überlassen.“ Nachdem der letztjährige Illschwanger Oberkirwabou Luis Knarr in Großenfalz den Baum gewonnen hatte, war jetzt „Ferdinand“ am Wochenende in Illschwang mit dabei. Als der Wecker rasselte hatten Marco Niebler und Chiara Howard den Blumenstrauß in der Hand und wurden so das neue Oberkirwapaar. Die beiden sind seit zwei Jahren ein festes Paar. Erstmals tanzten sie in Illschwang den Baum mit aus. Marco besucht zurzeit die Fachoberschule (FOS) in Amberg, Chiara befindet sich noch in der Ausbildung zur Arzthelferin. Die Kirwamoila machten es Marco nicht leicht das Schultertuch für seine Partnerin vom Baum zu holen. Umgekehrt bereiteten die Kirwaboum Chiara beim Herunterholen von Hut und Bierkrug ebenfalls einige Probleme.
Eine Premiere gab es zur Nachkirwa am Montag. Auf Einladung des ökumenischen Seniorenkreises Illschwang trafen sich die älteren Herrschaften zu einem Bayerischen Nachmittag. Es gab Kaffee und Kuchen, viele der Gäste ließen sich eine Bratwurstsemmel schmecken. Für die musikalische Unterhaltung sorgte Lenz Geitner. Es gab für die älteren Frauen und Männer Gelegenheit, sich angeregt zu unterhalten. Die Organisatoren des Nachmittags zeigten sich sehr zufrieden. Sie hatten nicht mit einer so hohen Zahl an Teilnehmern gerechnet.
Text und Bilder: Norbert Weis