Fachfrau für Psychotherapie fand im ehemaligen Landgasthaus Neuberger in Illschwang ein neues Zuhause

Fachfrau für Psychotherapie fand im ehemaligen Landgasthaus Neuberger in Illschwang ein neues Zuhause

Über verschiedenste Stationen führte der Weg der Heilpraktikerin für Psychotherapie Stephanie Agger, einer gebürtigen Hamburgerin, bis nach Illschwang, wo sie mit ihrem Mann Jens 2019 das ehemalige Landgasthaus Neuberger kaufte.

Als Fachfrau in den Bereichen Psychotherapie, Paartherapie und Kunsttherapie bietet sie seit mittlerweile viereinhalb Jahren in den dortigen Räumlichkeiten für ihre Klienten unter anderem Tages- und Wochenendseminare, Workshops oder Einzelsettings an. Ihr Hauptanliegen, so Stephanie Agger beim Gespräch mit den Oberpfalzmedien, sei es dabei, dass ihre Gegenüber ihre Gefühle kommunizieren, lernen für ihre Wünsche und Bedürfnisse einzustehen und trotzdem in liebevoller Beziehung zu sein. So ist in ihrem aktuellen Flyer der Satz zu lesen, was auch ihrem Anliegen entspricht: „In Beziehung sein macht glücklich, sonst nichts!“

In dem Gespräch kam sie auch darauf zu sprechen, wie es ihr schrittweise gelang, Vorstellungen von ihrem beruflichen Werdegang zu verwirklichen, um die Ziele, die sie sich selbst gesetzt hatte, zu erreichen. Die mittlerweile 60-jährige Psychotherapeutin ist Mutter einer Tochter, die aus einer früheren Beziehung hervorging. In der Großstadt aufgewachsen galt schon als Kind und Jugendliche ihr besonderes Interesse allem Schönem, allem Ästhetischen und den verschiedenen Möglichkeiten der bildlichen Gestaltung. Dies hat sie in ihrem weiteren Leben nicht unwesentlich beeinflusst. Ein Studium in Kommunikationsdesign an der Fachhochschule in Hamburg war so nur die logische Folge. Zur Finanzierung des Studiums nahm sie Jobs an, bei denen sie als Stylistin für Werbefilme und Werbefotos Ideen entwickelte.

Mit 29 Jahren führte sie ihr weiterer Weg nach Tunesien, wo der Vater ihrer Tochter als Hotelmanager tätig war. Sie entwickelte für ihn, im Bereich Tourismus, Animationskonzepte. Stephanie beschäftigte sich in dieser Zeit auch intensiv mit der Gestaltung und Dekoration der Hotelräume.

Nach vier Jahren kehrte sie nach Deutschland zurück. Der Gedanke „hinter einem äußeren Schein muss doch auch eine tiefe Wahrheit liegen“ bewegte Stephanie sehr. Sie fasste den Entschluss an der Fachhochschule in Ottersberg bei Bremen Kunsttherapie zu studieren, dass sie mit dem Diplom erfolgreich abschloss. Sie erzählte, dass sie danach in einer psychosomatischen Klinik in St. Blasien im Schwarzwald, sieben Jahre lang, im kunsttherapeutischen Bereich, tiefenpsychologisch orientiert, tätig war. Durch die Arbeit in der Klinik habe sie gemerkt, wieviel mehr Techniken es gibt, Menschen, auf effektive Weise aus Diagnosen, wie zum Beispiel Depressionen oder Burnout herauszuführen. Deshalb begann sie, berufsbegleitend, in Freiburg Transaktionsanalyse zu studieren und gleichzeitig die Ausbildung zur Psychotherapeutin zu machen. Von der Steinbeis-Hochschule in Berlin erhielt sie das Zertifikat, in diesem Bereich auch als Coach tätig zu sein. Als nun komplett ausgebildete Heilpraktikerin für Psychotherapie führte sie von 2010 bis 2017 in Singen, fast an der Grenze zur Schweiz, eine eigene Praxis.

Stephanie Agger kannte ihren Ehemann Jens schon von Kindheit an. Auch er ist ein gebürtiger Hamburger. Sie wohnten dort in der gleichen Siedlung. Beide trafen sich am Spielplatz, um sich zu vergnügen. Jens und Stephanie waren sich nicht unsympathisch und doch sollte ein gemeinsames Leben noch einige Zeit auf sich warten lassen. Im Laufe der Jahre beschritten sie unterschiedliche Lebenswege. Nach Jahrzehnten gab es bei einer Geburtstagsfeier ein Wiedersehen. Bei diesem Anlass hat es zwischen beiden gefunkt. Aus Stephanie und Jens wurde ein Paar.

Ihr Ehemann hatte in Nürnberg eine gute berufliche Stellung. Ein Umzug nach Baden-Württemberg kam nicht in Betracht. So blieb ihr nichts anderes übrig, als der Liebe wegen, ihre Praxis in Singen aufzugeben und sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Reichenschwand, im Landkreis Nürnberger Land, wurde für sie ein vorübergehendes Zuhause. Stephanie suchte intensiv in der Region nach einem Objekt, in dem ihre Angebote für Psychotherapie, Paartherapie und Kunsttherapie ihr räumlich gut durchführbar erschienen. Im Internet stieß sie auf eine Anzeige, in der die Brauerei Kummert in Amberg das ehemalige Landgasthaus Neuberger in Illschwang zum Verkauf anbot. Dies weckte sofort ihr Interesse. Von der ersten Besichtigung an fand sie daran gefallen. In einem geschichtsträchtigen, traditionsreichen ehemaligen Landgasthaus zu leben und dort auch der Arbeit nachzugehen, war für sie bei der Entscheidung für das Objekt wichtig. „Das Haus hat eine Seele, daraus lässt sich etwas machen,“ äußerte sich Stephanie gegenüber den Oberpfalzmedien.“ 2019 ging schließlich der Kauf über die Bühne.

Für ihre psychotherapeutischen Angebote nutzt sie die Räume im gesamten Gebäude oder den romantischen Garten, hinter dem ehemaligen Gasthaus. Stephanie schaffte es ein vielfältiges Netzwerk aufzubauen, um Menschen für die Teilnahme an ihren Angeboten zu gewinnen. Empfehlungen, die weitergegeben werden, seien dabei sehr wichtig.

Für die Bewirtung der Teilnehmer gibt es im Erdgeschoss, dem langjährigen Gaststättenbereich, genügend Platz. Elise aus Reichenschwand sorgte in Illschwang anfänglich für das leibliche Wohl der Klienten in den Workshops. Das wurde von diesen sehr geschätzt.

Im Laufe der Zeit, fanden es Jens und Stephanie schade, dass der Gaststättenbereich insgesamt zu wenig genutzt wurde. „Hier gibt es noch Potential,“ zeigte sie sich überzeugt. Der Zufall kam ihr diesbezüglich zu Hilfe. Eine Freundin von ihr äußerte den Wunsch, ob sie nicht mit ihrem Sohn Nelson, einem gelernten Koch, für eine Freundesgruppe das Essen zubereiten dürften. Gesagt, getan – alle, auch Stephanie selbst, waren begeistert. Sie fragte Nelson, ob er sich nicht vorstellen könne, in der Küche sein eigener Chef zu sein. Er war vom Angebot angetan, hatte er doch bereits, in Amberg, die letzten Jahre, in verschiedenen Lokalen, als Koch gearbeitet. Nelson holte seine Freundin Karin mit ins Boot. Im Juni 2023 erfolgte die Eröffnung von Karlson`s Café & Bistro im ehemaligen Landgasthaus.

Durch verschiedene Renovierungsarbeiten hatten die neuen Besitzer für einige bauliche Veränderungen gesorgt. Als studierte Kommunikationsdesignerin hatte Stephanie verschiedene Ideen, die Gasträume anders zu gestalten. Unter ihrer Regie gab es Veränderungen., um für die Gäste eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Verschwunden ist der große Stammtisch. Stattdessen gibt es jetzt kleine, liebevoll gestaltete Tische mit bequemem Sessel, die um einen neu eingebauten Holzofen entstanden sind. Mit farbenprächtigem Stoff wurden die Sitzbänke und Stühle überzogen. In den Gasträumen stehen Sofas, die zum Platz nehmen einladen. An den Wänden hängen, kreativ überarbeitete „alte Schinken“, die von vielen Gästen schon bestaunt wurden. Stephanie betonte gegenüber den Oberpfalzmedien: „Mir ist Gemütlichkeit sehr wichtig. Ich habe versucht, in diesen alten Räumen moderne künstlerische Elemente einzubringen.

Wichtig war ihr der Hinweis, dass sie mit ihrer Tochter Viktoria onlinemäßig eng zusammenarbeitet. Viktoria ist berufsmäßig Modedesignerin und Modemanagerin. Sie vertreibt, mit Firmensitz in Berlin, eine eigene Kollektion. Im Besonderen fasziniert Stephanie an ihrer Tochter die spirituelle Gabe, besondere Dinge in diesem Bereich wahrzunehmen. Dies habe sie schon von Kindheit an getan. Stephanie betonte: „Wir beide haben eine ideale Symbiose zwischen Spiritualität und Therapie gefunden. Gemeinsam können wir Menschen, psychologisch untermauert und energetisch unterstützt, einen Weg zurück in ein gutes Lebensgefühl zeigen.“

Ab September erscheint mit dem Titel „How to become Goldmarie“ ein Buch, welches Stephanie und Viktoria gemeinsam erarbeitet haben. Es geht darin um die Fähigkeit, mit Leichtigkeit ein selbstbestimmtes Leben in Fülle zu finden. Sie wollen Menschen daran erinnern, sich zu erlauben glücklich sein zu dürfen und sich nicht mit unguten Zuständen zufrieden zu geben.

Informationen über das umfassende Angebot, welches Stephanie Agger ihren Klienten anbieten kann, findet man unter www.frequenz-akademie.com. Dort erfahren Interessenten auch, Genaueres über das neu erschienene Buch.

Text und Foto: Weis Norbert