27 Sep Sitzung des Gemeinderats Illschwang September 2024 Teil1
Die Sanierung des Freibads in Illschwang plant der Gemeinderat ab dem nächsten Jahr. In Einklang damit ging es in der Septembersitzung um ein Konzept zur zukünftigen Stellenbesetzung.
Erarbeitet und vorgetragen wurde dies von Rüdiger Schnappauf, seit 2024 Meister für Bäderbetriebe, der auf der Anlage in Illschwang in Teilzeit mit 12 Stunden pro Woche angestellt ist. Im Hauptberuf arbeitet er beim Bayerischen Roten Kreuz als Notfallsanitäter. 2003 war er vom damaligen Bürgermeister Hans Pickel als Rettungsschwimmer (geringfügig Beschäftigter) in Illschwang zur Unterstützung bei der Badaufsicht eingestellt worden. Erfolgreich schloss er 2021 die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe ab.
Das Konzept zur zukünftigen Stellenbeschreibung im Illschwanger Freibad war, während des Besuchs der Meisterschule, im vergangenen Jahr, entstanden. Bevor Rüdiger Schnappauf darauf detailliert einging, vermittelte er den zahlreich erschienenen Besuchern einige interessante Informationen. Er zeigte sich erfreut, dass die umfassende Sanierung des Freibads, welches vor 50 Jahren eröffnet wurde, nun konkret in Angriff genommen wird. Anträge zur aktuellen Förderung wurden von der Gemeinde an den Freistaat gestellt. Pro Saison besuchen durchschnittlich 20.000 Besucher die Einrichtung.
Bezüglich der aktuellen Situation wies Schnappauf darauf hin, dass es gegenwärtig in Illschwang zur Sicherstellung des Badebetriebs eine Fachkraft in Vollzeit mit 39 Stunden/pro Woche und ihn als Meister für Bäderbetriebe mit 12 Stunden/pro Woche gibt. Er bedauerte es, dass gegenwärtig die Ortsgruppe der Wasserwacht keine effektive Hilfe zur Unterstützung der Badeaufsicht darstellt. Der Referent machte deutlich, dass eine solche Personalbesetzung in vielen kleineren Bädern im Landkreis Amberg-Sulzbach üblich, doch nicht mehr zeitgemäß ist. „Ein Bad zu sanieren ist für Illschwang wichtig, allerdings hilft es wenig, wenn auf der anderen Seite Personal zur Sicherstellung des Betriebs fehlt,“ machte er in seinen Ausführungen deutlich. Durch seine Einstellung als Fachangestellter für Bäderbetriebe, in Teilzeit, habe er die Fachkraft in Vollzeit, auch in der Vor- und Nachsaison, etwas entlasten können. Er machte deutlich, dass der jetzige Personalschlüssel, auf die Dauer nicht ausreichend sein wird. Es dürfe zu keiner Überlastung der Beschäftigten kommen, die zu deren Demotivation führt. Neben der Aufsicht an den Becken, so Rüdiger, haben die Verantwortlichen viele verantwortungsvolle und zeitintensive Arbeiten zu leisten. Dazu führte er einige Beispiele an.
Mit seiner Konzeption möchte Rüdiger einen Lösungsansatz anbieten, in diesem Bereich die Aufsicht zu optimieren. Dies sehe er nicht nur alleine aus rechtlicher Sicht, sondern auch aus Arbeitssicherheits- und Gesundheitsschutzgründen als bedeutend an. Gesetzlich gebe es diesbezüglich klare Regelungen. Sie sind unter anderem auch in den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen festgelegt.
Konkret für das Freibad in Illschwang würde dies in Zukunft Folgendes bedeuten: Die bisherige Vollzeitkraft wird weiterhin mit 39 Wochenstunden beschäftigt, bei der Teilzeitkraft erfolgt eine Erhöhung der wöchentlichen Stundenzahl auf ebenfalls 100 Prozent. Darüber hinaus sieht das Konzept eine Saisonkraft, mit entsprechender Qualifikation im Rettungsschwimmen, vor. Auch sie sollte, nur während der Saisonzeit, mit 39 Wochenstunden angestellt werden. Rüdiger Schnappauf sah hier die Möglichkeit, dass auf dem Arbeitsmarkt jemand zu finden ist, der über einen relativ kurzen Zeitraum zum Rettungsschwimmer ausgebildet werden kann. Nachgedacht werden sollte auch, ob nicht Beschäftigte des Bauhofs, bestimmte Tätigkeiten im Freibad übernehmen könnten. Wünschenswert wäre, wenn sich die Mitglieder der Ortsgruppe der Wasserwacht wieder stärker einbringen würden. In seinen Ausführungen sprach er auch an, dass in Zukunft auf die Gemeinde für die Personalkosten ein erheblicher finanzieller Mehraufwand erforderlich wäre, wenn seine Vorschläge so umgesetzt würden.
Seiner Meinung nach sollte dies dem Gemeinderat Wert sein. Es dürfe nicht sein, dass das Personal am Limit arbeitet. So könne ein arbeitsbedingter Ausfall dazu führen, dass die Öffnungszeiten eingeschränkt oder die Einrichtung insgesamt für einen bestimmten Zeitraum geschlossen werden muss. Mit einer Zustimmung zum vorgestellten Konzept, könnte die Gemeinde Illschwang, einen wichtigen Meilenstein setzen, das örtliche Freibad nicht nur durch die geplante Sanierung, sondern auch im Personalbereich, auf eine gute rechtliche Basis zu stellen.
Gemeinderätin Stefanie Roth nutzte die Gelegenheit, den Verantwortlichen im Freibad, ein großes Lob auszusprechen. Als Besucher, auch mit kleinen Kindern, fühle man sich hier sicher und gut betreut. Auch für sie ist die Wiederbelebung der Wasserwacht wichtig. Bürgermeister Dieter Dehling betonte in seinen Dankesworten, dass es wichtig sei, dass sich das Gremium intensiv mit der zukünftigen Stellenbesetzung auseinandersetzt.
von Norbert Weis